Interviews à la rebell.tv - Radio zum Gesprächhören
Gestern war ich also Teil eines bestimmt sehr ausgefüllten Arbeitstages der Seele von rebell.tv: Stefan M. Seydel.
Die Interviewtage, die er im Cabaret Voltaire im oberen Stock oder auch in Berlin durchführt, haben immer die gleiche Struktur – oder sind eben immer gleich frei von Struktur:
Die einzelnen Interviewgäste werden zu einer fixen Uhrzeit eingeladen und dann befragt. Oder besser: Zum Gespräch eingeladen. Zum Erzählen. Da hängt einer fünf, sechs Interviews an einander und hört sechs Stunden lang zu. Stellt Fragen, ist lebendig, hat Funkenschlag in den Augen und verbindet ein tiefes kulturelles Wissen (ohne Bildungsbeweisdrang) mit der sozialen zwischenmenschlichen Neugier an der Begegnung. Man kommt mit minimaler Technik aus, schneidet nix raus und schon gar nichts dazu. Da gibt es nichts Gehetztes, und dazwischen wird schon mal jemand begrüsst oder dazu gebeten. Und vielleicht vergisst Stefan irgendwann auch nicht, dass es Zeit wäre, was zu essen. Das geschieht dann so zwischen den Stunden. Der Mann hat also ein Programm, und macht eines. Aber gemach.
Wenn ihm jemand durchs Bild läuft in einem Interview, dann sagt er schon mal beruhigend:
Wir machen gar kein richtiges Fernsehen. Oder eben kein richtiges Radio. Sein Blog, in dem er alles sammelt, nennt er Zettelkasten. Was scheinbar lose zusammen gefügt wird, hat doch irgendwie eine Form – und wird dann unter Umständen als Form der Unruhe gar gedruckt.
Was mir am besten gefällt: Seydels Neugier ist frei von jedem Dünkel. Für ihn sind die unterschiedlichsten Menschen spannend. Er ist ein Internet-Begeisterter, der fürs Internet begeistern kann und offline wie online als Mensch fassbar ist.
Das Interview hat mich auf jeden Fall neugierig gemacht. Stefan, ich hätte da in der Zukunft wohl auch noch ein paar Fragen an Dich. Danke für diese Gelegenheit zur Begegnung – inklusive Reflexion über mein eigenes Tun.
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Links:
rebell-tv, Interview mit Ronie Grob vom 10.06.2010, Interview Thinkabout
Alle Podcasts vom 10. Juni 2010
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