Thinkabout

Es ist immer wieder zu beobachten: Nationale, eher rechtsgerichtete Parteien agieren sehr gerne sehr schnell populistisch und machen Stimmen mit dem Angriff auf Fremde, auf Minderheiten, gegen die sich Ressentiments schüren lassen. Komischerweise schafft das Mehrheiten “gegen das Böse”.

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Darum sehen meine Frau und ich als vielfache Indien-Reisende besonders besorgt nach Indien: Denn die heute bekannt gewordene Gerichtsentscheidung, nach der sich Schwule und Lesben wieder in der Illegalität bewegen, dürfte durchaus ganz konkret etwas mit der Erstarkung der BJP zu tun haben – einer Hindupartei, deren Anführer in seiner Heimatprovinz Übergriffe gegen Muslime geschürt haben dürfte. Die Rädchen greifen in einander, und Beobachter gehen davon aus, dass die BJP die nächsten Wahlen gewinnen wird. Die grösste Demokratie der Welt, auf welche die Inder so stolz sind, hinkt in der wirtschaftlichen Entwicklung dem grossen Antipoden China hinterher. Straffere Führung könnte da manchen Wähler auf schnelleres Fortkommen hoffen lassen. Es sind keine guten Zeiten für die Offenheit der indischen Gesellschaft.

Mit dem Finger sollten wir allerdings nicht auf den Subkontinent zeigen, denn die jetzt geltende Regelung betreffend Schwule und Lesben und die Strafbarkeit ihrer sexuellen Handlungen stützt sich auf das Kolonialrecht der Engländer. Die Zeiten ändern sich. Sie ändern sich rasend schnell. Manchmal einfach zu schnell für eine Gesellschaft…

Übersicht zu Artikeln über den BJP-Führer Modi (vorwiegend englisch) gibt es hier: mycomfor.com