Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


In die Luft

∞  5 September 2012, 19:09

Morgen ist es nun also so weit: Thinkabout geht in die Luft.

“Geht” passt hier einigermassen, denn es ist eine eher beschauliche Form des Fliegens, die ich kennen lerne. Ich steige in einen dieser Frühstückskörbe, die Rübezahl bei seinem Picnic vergessen hat, und lasse mich von einem Ballon mit heisser Luft in die Höhe hieven – und dann treiben…

istockphoto.com/koun

Eine Person, die mir dieses Erlebnis nahe gelegt hat, war gar mal Passagier einer Alpenüberquerung: Mit dem Heissluftballon von Uznach nach Venedig in sieben Stunden… Erstaunlich, nicht wahr? Nun, mein Ausflug morgen ist verglichen damit nur ein Hops, aber dennoch frage ich mich, wie zugig frisch das werden mag? Wenn ich Mitreisende wie diesen Gesellen haben sollte, werde ich mir dazu ernste Gedanken machen…

Ich weiss ja wenig über diese Art des Fliegens, der Fortbewegung oder des meditativen Gleitens mit dem Wind. Ich bin mir dabei allerdings bewusst, dass der besondere Reiz mitunter darin besteht, die Richtung des Fluges nicht viel genauer bestimmen zu können als mittels gewählter Höhe – und der Windströme, denen man sich damit aussetzt. Und weiter weiss ich, dass die Helferlein am Boden an diesem Tag tatsächlich nichts Besseres zu tun haben, als uns Glückseligen mit dem Auto nachzufahren und uns eben da wieder einzusammeln, wo wir wieder auf die Erde plumpsen. Das soll, hörte ich, durchaus mal etwas ruppiger von statten gehen, zumal ich keine Frühstückskörbe, auch nicht in XXXXXL-Ausführung, kenne, die mit Stossdämpfern ausgerüstet sind.

Und ich vermute, dass es auch ziemlich laut sein kann, da oben. Schliesslich hört man ja selbst als Kiebiz auf der Erde beim Hochschauen immer mal wieder die Brenner baffend schnauben, wenn neue heisse Luft in den Ballon geblasen wird. Gespannt bin ich, wie sehr dieses Geräusch sich mit Windgeräuschen abwechseln wird – und ob die Sensation möglich ist, dass das Alles plötzlicher Stille weicht…?

Ach ja: Ich bin nicht schwindelfrei – und doch glaube ich, dass ich es geniessen werde. Ich kann durchaus wie ein Schaf dem Hirten folgen und Vertrauen zeigen. Und so schlimm k…tzen, dass wir zuviel Ballast verlieren und folglich gar nicht mehr zur Erde gelangen können, kann ich ja kaum…

Also sage ich dann mal optimistisch: Bis übermorgen. Wenn morgen das Bloggen ausfällt, hat das nämlich nix mit fehlendem WLAN zwischen den Wolken zu tun.