Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Gutmütig - aber für wen?

∞  3 August 2007, 00:09

Themen: SMS zum Tag und
Zugeneigt

Warum haben es gerade unsere Nächsten oft schwer, von uns gehört zu werden?
Gekannt zu werden, muss immer wieder neu bejaht und genährt werden.
Gegenseitig.




Wer Ansprüche anmeldet an die Gutmütigen, wird selten enttäuscht. Das kann inflationäre Folgen haben… Nicht Nein sagen können, eigene Strukturen fremden Bedürfnissen zu opfern, die wir vermeintlich zu den eigenen machen, dies alles fordert am Ende Opfer. Und wem bürden wir die dann jeweils auf? Der oder dem Liebsten, die „uns ja kennt und um unsere Schwächen weiss“. Von dieser nächsten Person erwarte wir dann ein Zurückstehen, ein sich Anpassen, ein Ausbügeln in Engpässen.

Dabei kann man sich wunderbar verstecken hinter einer jovialen „ist doch alles nicht so tragisch – Masche“, schwamm drüber und weg, und wenn am Ende alles viel besser auf die Reihe gebracht wird, fühlt man sich noch bestätigt. Die feigen Drucksereien, die darin begraben liegen – es ist nicht leicht, dazu zu stehen. Aber nur dann, wenn wir zu unseren Schwächen nicht nur stehen, sondern sie zum eigenen Wohl und für die Nächsten (und niemand anderen) mildern wollen, tragen wir zum noch besseren Erkennen unser selbst bei, und es ist Liebe und Vertrauen, wenn wir uns in unseren Schwächen ansehen lassen und daran arbeiten wollen. Das ist Beziehung leben.

Und bevor das grosse Werweissen beginnt: Auslöser für diesen Artikel ist nicht meine Arbeit für dieses Blog noch die Pflege von Leserdiensten, bei denen ich es mit am besten schaffe, „allem seine Zeit zu geben“, sondern meine glorreiche stille Anmeldung für einen Restaurant-Dienst an den Clubmeisterschaften, die ich in keiner Weise mit Thinkabouts Wife abgesprochen habe – und mein nach wie vor mangelhaftes Festsetzen von eigenen Strukturen, die zur Verlässlichkeit und Verbindlichkeit auch im Miteinander so wichtig sind – gerade WENN da frei verfügbare Zeit vorhanden ist.

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