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Global ist bald (nur) der Währungskrieg

∞  22 Januar 2013, 20:06

Wirtschaftsexperte William White befürchtet eine Eskalation des gloablen Währungskrieges, weil die Märkte wegen der Zentralbank-Manipulationen zu politischen Märkten geworden sind.

Quelle: DWN via mycomfor


Erst wurden die Zinsen auf Teufel komm raus tief gehalten, damit die Schulden überhaupt refinanziert werden konnten – und nun soll einigen Ländern die Inflation helfen, im internationalen Vergleich wettbewerbsfähig zu bleiben oder wieder zu werden:

Japan kämpft mit allen Mittlen gegen seinen starken Yen an und hat nicht nur die USA zum Gegner: Die Ironie der ganzen Geschichte ist, dass wir etwas erleben, was alle Superkapitalisten als absoluten Gau empfinden müssen: Aus dem theoretisch global spielenden freien Markt ist ein global politisch umkämpfter Finanzmarkt geworden: Die Tatsache, dass es weltumspannend immer wieder staatliche Hilfe brauchte, um grosse und für die Wirtschaftsmotorik existenziell notwendige Banken vor dem Kollaps zu retten, hat die ganze schöne Theorie vom frei spielenden Markt über den Haufen geworfen – einem Markt, der sich im übrigen seit je mit Spielern wie China konfrontiert sah, die jede Freiheit begrüssten, so lange sie nur lenkbar blieb und die letzte Verfügungsmacht über investiertes ausländisches Kapital in den Händen des Systems behielten.

Weniger erfolgreich war das nicht, schon gar nicht mit gewinntrunkenen Vis-à-Vis am jeweiligen Verhandlungstisch. Nun wird der Schutz der eigenen Währung zur staatstragenden Aufgabe und die Herren des Yuan zu bangen Ringern um Gleichgewichte. Denn keine stärkste Währung kommt ohne stabile Verhältnisse aus, braucht also Gegenpole, Handelsparameter, stabile, kalkulierbare Geldwertströme.

Globale Geschäfte zu machen, hatte vielleicht noch nie so wenig mit einem freien Markt zu tun, wie in den Jahren, die vor uns liegen.