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Glaubensbrüder oder Totengräber der kath. Kirche?

∞  11 August 2008, 19:53

Die Seilschaften in der Kirche, und wie sie die Gemeinde damit erwürgen.


Die Diskussion um den zum Kirchengutsverwalter und Aktuar gewählten bekennenden Pädophilen wurde bis hierher in diesem Blog vor allem zum Thema Pädophilie geführt.

Ich kann und will mich nicht anderen Themen zuwenden, ohne nochmals zu betonen, dass das, was mir an der ganzen Geschichte die Galle am höchsten treibt, das Verhalten der katholischen Kirche ist.

Der katholische Kirchenratspräsident beruft wissentlich einen Pädophilen in den Kirchenrat. Natürlich wird die Kirchgemeinde / Bevölkerung über den Hintergrund des neuen Aktuars und Webseitenbetreuers nicht ins Bild gesetzt.

Eine Bevölkerung, die sich damit auseinander setzen muss, dass die gleiche Kirche schwule und lesbische Gläubige genau so wie Geschiedene stigmatisiert, Sex vor der Ehe ablehnt und Verhütung.

Einen 43-jähriger MANN, der eine sexuelle Beziehung mit einem 15-jährigen JUNGEN eingeht, sieht man aber zum Kirchenamt berufen. Welche Glaubensbrüderschaften werden wohl da gepflegt? Die Kirche schafft es wieder einmal, sich in den Fetttopf zu setzen, den sie wohl ständig auch tatsächlich neu füllt.
Da passt die Reaktion des Kirchenratspräsidenten auf den enthüllenden Bericht zur besagten sexuellen Beziehung wunderbar ins Bild:
Der neu Gewählte hätte ja den Bericht von seiner Website genommen. Für ihn hat sich sein Kollege nach wie vor “nie etwas zuschulden kommen lassen”.

Ja, ich bin sicher, er hat an jedem Kirchensonntag eine gute Figur gemacht.

Immerhin ist man sich in der Kirchgemeinde nicht ganz einig, und der eigentliche Hirte, der Pfarrer selbst, sieht sehr wohl Handlungsbedarf. Offensichtlich ist doch noch einer nah genug am Leben dran. Und auch immerhin:
Zu lesen ist solches sogar auf kath.ch


Update vom 15. August, 18h37



Der bekennende Pädophile ist als Kirchenrat zurückgetreten.
Die Polizei hat ein Strafverfahren eingeleitet und eine Hausdurchsuchung durchgeführt, wobei Computer beschlagnahmt wurden. Nach ersten Verlautbarungen der Polizei wie des Mannes selbst ist davon auszugehen, dass strafrechtlich relevantes Material sichergestellt worden ist.
Zitat Herr J.:

«... wie ein Vater ein schlechter Vater ist, wenn er keine pädophilen Gefühle hat”.


Dass er nachschiebt: “So, wie ich pädophile Gefühle verstehe”, nimmt angesichts des ganzen Verlaufs nichts mehr vom Gusto der reinen Provokation. Womit seine ursprünglich treuherzig verkündete Absicht der Thematisierung ohne Eskalation ganz sicher von ihm selbst zuallererst eben nicht das Wort geredet wurde.
Link: tagesschau.sf.tv




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