Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Genesung, ganz ohne Wunder, und doch…

∞  17 Mai 2011, 21:29

Ich bin wieder im Saft. Die Freude sprudelt wieder, die Unsicherheit hat sich verflüchtigt wie Dunst am frühen Morgen. Ich geniesse den Segen unbeschwerter Körpergefühle.


Ich weiss, es ist kein Wunder, und Thinkabouts Wife hat gerade in sich hinein gegrinst, als ich es ihr erzählt habe. Männer scheinen eben jeweils ein bisschen heftiger krank zu sein als andere Wesen… wohl dem, der eine Frau hat, die damit umgehen kann!

Ich pflege dieses Gefühl des Durchbruchs trotzdem gerne, halte die Dankbarkeit wach und die Erfahrung, dass Gesundheit nicht nur nicht selbstverständlich ist, sondern der Genesungsprozess immer auch eine eigene und persönliche Geschichte schreibt, für die Ungeduldige manchmal ein bisschen mehr Zeit brauchen.

Kurz: Ich habe heute ganz bewusst meine Genesung gefeiert. Ich habe wieder Saft, spiele nicht nur gern Tennis, sondern bewege mich auch gut, und plötzlich hat mein Kopf auch keinerlei Probleme mehr. Es ist einfach alles gut – und ich fühle mich gesund. Und das in einer Weise, die ich nicht herbei reden muss. Ich fühle mich einfach so. Empfinde gegenüber meinem Körper die Harmonie eines Bewohners, der sich in seiner Wohnung wohl fühlt.

Nun freue ich mich, die vielen kleinen scheinbar so selbstverständlichen leichtgängigen Momente im Alltag ganz bewusst zu feiern, zu bestaunen. Ich will die Dankbarkeit für alles, was da ist, wieder neu empfinden, die schlummernde Prinzessin namens Achtsamkeit, die immer wieder in den Tiefschlaf zu fallen scheint, wach rütteln und mir dann von ihr die vielen kleinen Wunder zeigen lassen, die jeder Tag bereit hält.

Es ist eben doch ein Wunder, in meinem Körper wohnen zu dürfen.