Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Gedanken über die Kreativität

∞  5 August 2011, 13:38

Carl Spitzweg soll mal gesagt haben, das Leben sei “die Lust, zu schaffen”.
Ich höre oft und sage selbst: “Ich möchte gerne kreativ sein.”

Oft schieben wir die Fähigkeit, kreativ zu sein, fremden Menschen zu – und beneiden sie um eine darstellende, schöpferische Gabe. Ich bin mir aber sicher, dass im Grunde jeder Mensch kreativ ist, und wenn man sich nicht dabei aufhält, erst zu hinterfragen, ob denn eine entsprechende Beschäftigung Kunst sei – wenn man also das dumme Vergleichen unterlässt und den Wert seines Tuns in sich selber findet – lässt sich dies auch hervorholen.

Kreativität beginnt nicht erst beim eigenen Tun. Sie wird schon für das Empfangen, Verarbeiten und Deuten benötigt, mit dem wir wahrnehmen, was um uns herum gestaltet wird. Kreativität setzt Raum voraus, eine gewisse Grosszügigkeit den eigenen Verrücktheiten gegenüber. Wer Angst hat davor, dass sich allenfalls zeigen könnte, was er schon immer gern ganz anderes gemacht hätte, wird diese Kreativiät so lange wie möglich unterdrücken. Wenn der Hunger aber gross genug wird, dann sollte er gestillt werden, will man nicht in seinem Wurzelwerk verkümmern.

Wenn aus dem Arbeiten ein Schaffen wird, dann heisst das nicht unbedingt, dass ein Werk auf einem Papier oder Instrument entstehen wird. Es bedeutet aber, dass jene Dinge Raum bekommen, die in einem arbeiten. Ausgelebgte Kreativität ist eine Beschäftigungstherapie mit den eigenen Orientierungen.

Ich rede dann mit mir in der mir liebsten Fremdsprache und lerne neue Ausdrücke…