Frühling. Der Mutmacher.
Die Saison ist eröffnet. Der Frühling lässt die Natur explodieren. Den Menschen fällt das Lächeln wieder leichter. Strecken wir die Nase in die Luft und mitten ins Leben.
Wir haben heute mit unserem traditionellen Froneinsatz die Tennissaison eröffnet. Strahlend rot liegen die Plätze in der Frühlingssonne, und rund herum explodiert die Natur mit unbändigem Wachstumstrieb. Ich hatte den Fotoapparat nicht dabei, aber das Bild hat sich mir eingeprägt: Die Zuschauerbank in einer versteckten Ecke, mitten in fettem gelbem Löwenzahn, und daneben der satt rosa blühende kleine japanische Kirschbaum. Die Natur kann einfach atemberaubend schön sein…
Es sind immer in etwa die gleichen Kolleginnen und Kollegen, die sich an diesem Tag treffen und mit anpacken. Dabei hört man dann verschiedene Geschichten darüber, wie es den Menschen den Winter hindurch so ergangen ist. Und so weiss ich dann auch schnell, dass meine Problemchen sich nicht unbedingt mit anderen Gebresten auf eine Stufe stellen lassen. Auf jeden Fall ist es schön, alle wiederzusehen, und wenn jemand zu erklären wünscht, warum er sich über den Winter nicht gemeldet hat, so ist das eigentlich nicht nötig: Wir haben alle unseren Rhythmus, und manchmal ist es ganz wichtig, dass man sich auf seine unmittelbare Umgebung und die Beziehungen – und auf die eigene Gesundheit – konzentriert. Wer könnte das besser verstehen als ich?
Ich höre an diesem Tag viel davon, wie dankbar man sein darf, wenn man solche Sportstätten nicht nur besuchen, sondern auch selbst darauf spielen darf – und dass es keinen Körper gibt, für den das selbstverständlich so möglich sein muss. Wir alle wissen nicht, wann wir kürzer treten müssen. Plötzlich können Probleme da sein. Interessant ist es aber schon, dass gerade an einem solchen Anlass immer wieder viele eher ältere Kameraden mit dabei sind – also genau jene, welche auf dem Platz nicht mehr die ganz grosse Kondition haben. Bei der Mithilfe aber, beim gemeinsamen Anpacken, da sind sie da. Manchmal höre ich beinahe, wie sich im gemütlichen Geplauder beim Kehren, Wischen und Jäten in die Unterhaltungen die Freude mischt, dass man erneut da sein darf und “die Saison” wartet. Es ist, als würde man den Lottotreffer endlich da erkennen können, wo er sich auch abholen lässt: Im Genuss der geschenkten Zeit. In der Frühlingssonne, die genau jetzt und hier scheint und mir den Nacken wärmt. Sie könnte noch sehr heiss werden, dieses Jahr. Aber jetzt, hier und jetzt, ist sie einfach nur der Kraft- und Enegiespender für das Glück, das alles immer wieder neu entstehen lässt.
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