Mein Schreiben. Täglich.

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Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Freigepäck? Null. Mit oder ohne Gegenwind?

∞  9 Mai 2014, 22:24

Ich habe diese Fragebögen per E-Mail jetzt dann wirklich mehr als satt. Es ist ja kaum mehr möglich, etwas via Internet zu bestellen oder eine Reise zu buchen, ohne dass man nicht, kaum hat man die Ware bekommen oder ist zurück, einen Fragebogen in der Mailbox vorfindet:

Danke dass Sie bei uns bestellt, bei uns gebucht haben? Wir hoffen, Sie sind mit unserem Service zufrieden. Gerne stellen wir Ihnen ein paar Fragen, um unser Angebot für Sie noch zu verbessern.

Oder ganz ähnlich. Das hat System. Genau so, wie sich die Firmen ihre Angebote abkupfern und darauf achten, dass alle konform die gleichen Standards einhalten, genau so ähneln sich diese Befragungen, die mich nur noch auf die Palme bringen:
Ich bin mit KLM geflogen. Und habe dabei ja tatsächlich ein paar Dinge gelernt:

istockphoto.com/MHJ

Der KLM-Flug war laut Ausschreibung im Internet tatsächlich billig. Nicht daraus hervor ging, auf jeden Fall nicht für meine flinken Augen, dass im Grundpreis zwar die Taxen, nicht aber die Kosten für das Gepäck enthalten waren. Das erschloss sich mir dann beim Einchecken, das ich online fast 24 Stunden vor dem Flug vornahm. Machte dann von Zürich nach Amsterdam schlappe 20 Euro Zuschlag für ein Gepäckstück bis 23 kg. Im Flugzeug-Sitzplan hatte es noch reichlich freien Platz und ich lernte, dass man für zusätzliche 20 Euro noch 20 cm mehr Beinfreiheit bekommen könnte. Geflogen bin ich dann im leersten Flugzeug, in dem ich je Platz genommen habe. Es war so leer, dass das Kabinenpersonal sogar darauf hinwies, dass wir uns die Plätze würden frei aussuchen können – nach dem Start. Die drei Personen, die für mehr Beinfreiheit extra bezahlt hatten, dürften sich nicht gerade besonders erhaben gefühlt haben…

Für den Rückflug war ich dann schon richtig routiniert. Einchecken am Bildschirm im Flughafen Schiphol, Aufgabe des Gepäcks am Automaten. – Gegen Aufpreis auch diesmal, aber nun waren’s 30 Euro. Vielleicht wird dabei der Gegenwind mit eingerechnet?

Sie sehen also: Es gäbe wirklich viele Gründe, den Fragebogen auszufüllen. Aber nein danke. Denn KLM kommt ja nicht alleine auf solche Ideen – sondern auch hier haben wir es mit einem Standard zu tun, nachdem sich die ganze Branche laufend richtet. Und irgendwie bleibt dabei nicht nur die Kostentransparenz auf der Strecke, sondern auch die Lust am Fliegen. Die war auf jeden Fall bei mir schon deutlich grösser…