Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Fehlbare Rechthaber

∞  15 Oktober 2014, 22:34

Den Zweiteiler Faber gesehen, der den Niedergang von Einzelhandelsketten behandelt, die als Familienunternehmen am Ende nicht zuletzt wegen der Unbeweglichkeit der alten Garde scheitern.

Gerade in Familienunternehmen sind Sätze wie “du hast recht”, “Tut mir leid” genau so selten wie den Einbezug neuer Ideen, sobald diese die Ahnung aufkommen lassen, dass das Betreten neuer Bühnen nötig wird, auf denen Mann selbst sich nicht mehr zuhause fühlt.

Der letzte wache Instinkt ist immer jener, mit dem man versucht, im Sessel zu bleiben. Es geht dann nicht mehr um die Familie, die Firma, es geht nur noch um mich. Erst will ich gewinnen, dann nicht verlieren – und am Ende soll wenn immer möglich auch niemand anders gewinnen – und die Aversion gegen Familienmitglieder kann dabei viel, sehr viel höher sein als gegen irgendwelche Gegner in der Firma.

Rechthaberei ist furchtbar. Rechthaber sind meist rückwärtsgewandt, denn es ist gar nicht möglich, dass die beste Idee in einem Team immer von mir kommt. Der Niedergang ist brutal, die Auswirkung auf die Familie extrem. Vor allem dann, wenn die Situation wie unter dem Brennglas einfach das beleuchtet, was schon immer nicht gestimmt hat.

Die Beratung von Familienunternehmen, welche den Generationenwechsel schaffen müssen, ist genau aus diesen Gründen ein sehr zukunftsträchtiges und wichtiges Business – nicht nur für Beratungsfirmen, sondern auch für Romanautoren.