Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Fallfrei geborgen sein

∞  26 August 2010, 23:52

Ob jemand glaubt oder nicht, ist eine ganz persönliche Sache. Ein religiöses Leben sucht nach Antworten, wie es andere auch tun – oder vielleicht auch tun sollten. Es gibt unter allen Menschen, welche, die es sich leicht machen, so lange das Verdrängen funktioniert, und es gibt unter den Atheisten sehr viele sehr ernsthafte Menschen, die in ihrer Ehrlichkeit, keine Antworten zu haben, oder ganz andere, frommer gegegenüber dem Leben sein mögen als so mancher Nachbeter es ist. Wir haben nun mal alle Fragen, aber nicht allen brennen sie so stark ins Bewusstsein hinein, dass sie aktiv suchend bleiben.

Aber ein Gottesglaube ist eine wunderbare Gnade: Man ist nicht mehr dafür gedacht, im Grunde allein zu sein. Es gibt da immer diese Beziehung zu Gott, und selbst wenn man ihn anschreien mag, weil man ihn ungerecht glaubt, wenn man im Nebel stochert, weil man ihn nicht sieht – so kann man ihn doch immer ansprechen, Zwiegespräch führen und damit in einer sehr eigenen Weise mit sich selber reden und weiter in sich hinein forschen.

Heute nun lese ich in der neuen Zeit (Printausgabe) das Interview mit Margot Kässmann, und ich gebe hier das Zitat weiter, das sie dabei selbst genannt hat, aus dem evangelischen Gesangbuch, denn es beschreibt genau diese Ausstrahlung und Kraft eines lebendigen Glaubens:

Ich kann nie tiefer fallen als in Gottes Hand.