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EU: Es soll weiter beigetreten werden

∞  25 Juni 2013, 21:17

Für wen stellt sich die Frage nach einem Eu-Beitritt noch – und wenn ja, warum? Und vor allem: Wie denken die Menschen in den Ländern der Gemeinschaft darüber? Und wen interessiert das überhaupt?

credit: istockphoto.com/MHJ

Die aktuellen Beitritts-kandidaten heissen (z.B.) Kroatien, Serbien, Türkei. Welche Art Gemeinschaft bildet Europa? Was ist das Europa der EU? Ein Wirtschaftsraum. Ein gewachsener Markt, der seine Kriterien laufend verwässert hat, so dass man längst kaum mehr einem Interessenten sagen kann, er müsse draussen bleiben, weil man mindestens bei einem schon beigetretenen Mitglied genau diesen Teil der unerfüllten Kriterien nicht so wichtig genommen hat. Die Beitrittsfrage zur EU ist ein Politikum, eine Art gut gemeinter Schacher für Wohlverhalten, Marktbeitritt und erweiterter Spielplatz – mit einem sich immer wiederholenden Spiel: Das neue Land bietet neue Investitions- und Absatzmöglichkeiten. Der einzelne EU-Bürger soll davon etwas spüren, heisst es und versichert man. Doch das einzige, was sicher ist, bleibt, dass er am Ende bezahlt, wenn das Haus oder eine einzelne Wohnung zusammenbricht…

Die EU verselbständigt sich als Organisation, als Markt, als Finanzgebilde, das laufend Sachzwänge schafft, die irgendwann nicht mehr souverän von Einzelmitgliedern mit entschieden werden können, noch nicht mal in ihrer Mehrheit. Die EU hat sich zu einem Krisengebilde ausgewuchert, das laufend Gesetze in Form von “Fakten” schafft – die einfach gefressen werden müssen. Wie lange noch? Was treibt uns an? Was mobilisiert uns überhaupt noch?

Nicht mal die neuen Goodies von Apple führen zu nächtelang anwachsenden Warteschlangen. Selbst der Konsum scmeckt ganz allgemein bitter, weil er immer unvernünftiger wird angesichts klammer Budgets.

Halt: In Wimbledon habe ich sie auch dieses Jahr Schlange stehen sehen – und Campieren in Zelten. Da steckt ein Lebensgefühl drin. Unter Serben, Kroaten, Schweizern, Spaniern, Deutschen, Engländern herrscht Verbrüderung, Neugier, Begegnung. Weil Europa Vielfalt ist. Nicht erzwungene Einheit.