Mein Schreiben. Täglich.

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Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Erdbebenbericht aus China - Grenzen des Bloggens

∞  13 Mai 2008, 21:42

Nicht mal China muss weit genug sein, um als Blogger vom Bloggen Ferien machen zu dürfen… Schon gar nicht, wenn die Erde bebt.

Ronnie Grob, einer der massgeblichen Blogger des Blogwerk-Netzwerks ( vor allem medienlese.com ) hat Ferien und verbringt diese in China. Ausgerechnet, ist man versucht zu sagen… Auch wenn er sich hunderte von Kilometern vom Epizentrum des Erdbebens entfernt befindet, bekommt er recht viel davon mit, wenn auch in homöopathischen Dosen.

So sind seine Bilder, die er dazu veröffentlicht hat, nicht gerade dem Ereignis entsprechend dramatisch. Das sensationslüsterne Auge erwartet in jedem Fall etwas anderes… Grob war sehr schnell damit online. Die Bilder einzuordnen wird nicht leichter, nachdem man etwas später von den hohen Opferzahlen gehört oder gelesen hat und den enormen Schäden im Epizentrum.

Es ist dies ein sehr gutes Beispiel dafür, wie schwierig es sein kann, mit einem Bericht einigermassen “vor Ort” wirklich vermitteln zu können, was geschieht. Manchmal verwirrt der zu direkte und doch nicht zentrale Blick mehr, als dass er Klarheit bringen würde. Aber ich kann Ronnie Grob verstehen. Er kann nicht wissen, was wie schnell wie klar bei uns selbst ankommt. China ist im Moment nicht unbedingt eine freie Tummelwiese für westliche Journalisten. Das Ganze ist einfach ein Beispiel für die beschränkten Mittel, die genau so zum Blogjournalismus gehören wie die darin ebenfalls liegende Authentizität. Im Einzelfall kann das sehr wohl eine Krux bleiben.