Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Ein Gedankenwusel von ein paar Minuten

∞  4 Juli 2009, 16:25

Ich sitze, noch immer vollgefressen vom opulenten, feinen Brunch, auf der Terrasse und schwitze vor mich hin. Innert zwei Stunden habe ich so nebenbei drei Termine zum Tennisspielen, Wandern und Frühstücken vereinbart. Alinghi baute eine Superyacht. Frau Müller ist leider noch immer nicht offizielle Beiz-2.0-Autorin. Der Frauentennis-Wimbledon-Final findet ohne mich statt, ich kann das Gestöhne der Weiber nicht mehr hören. Ich lese nochmals die mitfühlende Frage, was mich denn zur Zeit umtreiben möge. Es ist aufgefallen, dass meine Beiträge hier nicht so viel Tiefgang haben mögen wie auch schon. Kriegen wir wohl eher eine Deflation oder ganz sicher früher oder später eine saftige Inflation? Wird es schon bald regnen oder darf ich mich noch etwas auf dem Tennisplatz austoben? Warum habe ich eigentlich so Mühe mit dem Ballwurf? Das Chaos aus der unaufgeräumten Küche kriecht langsam näher in meinem Rücken. Die globale Wirtschaftskrise – wird sie eigentlich nur erdauert, ausgestanden? Oder denkt jemand, dass sie gelöst wird? Wie ist es eigentlich möglich, dass ein knapp der Pubertät entwachsender Mann erwachsen werden soll, wenn er mitkriegt, dass für ihn zig Mio Euro als Balltreter bezahlt werden und ihm Tausende im Stadion zujubeln? So einer muss doch verrückt werden, oder?

Was das alles mit einander zu tun hat? Nichts. Und dabei ist es nur der kleinste Ausschnitt dessen, was mir, uns allen, in Minuten durch den Kopf gehen kann. Und darum ist es durchaus besser und im Sinn der Leser, einmal eher weniger zu schreiben. Auch das Empfinden von Bloglesers ist nicht schmerzfrei. Und das ist gut so.