Mein Schreiben. Täglich.

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Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Ein bisschen Stolz auf eine ganze Tennishalle

∞  8 November 2009, 21:10

Roger Federers Karriere dauert nicht mehr so lange, wie sie schon besteht. Umgekehrt hat er die wichtigsten und grössten Ziele alle erreicht. Man kann als Fan oder den Tennissport ganz allgemein liebender Zuschauer sagen: Was jetzt noch kommt, ist Zugabe.

Hinzu kommt, dass auch dieser ausserordentliche Sportler mehr als eine Niederlage erlebt hat. Also sind nicht mal seine Siege wirklich selbstverständlich.

Im Final von Basel heute Nachmittag hat er vor seinem Heimpublikum nicht gewinnen können. Früh war klar, dass es heute schwierig werden würde. Dennoch wurde es ein sehr knappes Match gegen Djokovic. Die Zuschauer haben mit gelitten, aber sie haben auch gefeiert: Zwei aussergewöhnliche Tennisspieler, die einen sehr spannenden Kampf austrugen und dabei faire Sportsleute blieben. Und Federers Publikum hat am Schluss dem Sieger Djokovic applaudiert und dessen Leistung ohne Wenn und Aber honoriert.

So wünscht man sich noch ein paar Jahre Tennissport mit Roger Federer und seinen nun meist jüngeren Gegnern: Enge Fights, bei denen eines nicht vergessen geht: Man erlebt einen der grössten Sportler aller Zeiten live, man nimmt Teil an etwas Besonderem, und dabei bleibt es stets Sport – und es kann eine Bühne sein, bei der jedem Respekt gezollt wird, der es verdient. Mit Objektivität, die den Stolz der Schweizer auf ihr weltweites Aushängeschild nie ausschliesst.

Ich war heute sehr angetan von dieser Begeisterung in der Halle, die irgendwie beiden Spielern galt. Gewinner waren danach alle. Und das ist hoffentlich noch oft so. Die Spieler haben dafür mit ihrem Auftritt die Grundlage gelegt, die Zuschauer haben es erkannt und sich selbst ein Stimmungsfest geschenkt.