Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Ein bisschen originell

∞  13 Januar 2014, 20:26

Die Dinge, die ich verkaufe, sind in aller Regel nicht besonders sexy. Ich bin schon glücklich, wenn wir ein wenig mit Farben spielen können. Und Vieles an unserer Arbeit, auch als Produzenten, hat damit zu tun, viel liefern zu können, genau auf Termin. Aber sehr viel Originalität, Unverwechselbarkeit oder gar Emotion steckt selten darin, auch wenn Ausschreibung gerne danach fragen und für Promotionen das Ziel entsprechend umschreiben. Aber eben. Es geht nur um den Haushalt und um jene Preiskategorien, die vornehmlich in Asien produziert werden, weil nichts an ihnen so wichtig ist wie – der Preis.

Aber manchmal, ja manchmal kommt diese besagte Emotion doch ins Spiel, und wir können Druckmuster aus Heimtextilien für unsere Zwecke adaptieren. Und dann kommen manchmal solche Dinge raus:

Dass einem zu Swissness eine Kuh einfällt, ist nicht besonders originell aber in diesem Fall der Input des Kunden, und der IST Schweizer. Und immerhin ist ja die weiss-schwarz gefleckte Milchkuh ein regelrechter Werbestar in der Schweiz geworden, mit wirklich witzigen Spots – zumindest in der ersten Kampagne.

Und nun also kommen wir, zugegeben, auf kleiner Flamme – und ich weiss noch gar nicht, wie es ankommen wird – aber sind sie nicht putzig?

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Einen langen Moment freue ich mich einfach, finde es witzig. Aber der miespetrig veranlagte Blogger denkt alsbald an Schönheitswettbewerbe auf Viehschauen, wo tatsächlich die Kuh mit dem schönsten Euter gekürt wird, und das natürlich nicht nach den Kriterien eines Stieres, sondern der Milchbauernindustrie. Schaut man sich die Viecher bei uns an, egal unter welchem Tierlabel sie ihre Milch lassen, wird einem manchmal Angst und bange und man fragt sich, wie die Viecher überhaupt noch laufen können…. Und dann laufe ich bei uns übers Feld und besuche wieder mal die Galloway-Rinder, die manchmal wirklich den ganzen Winter über draussen bleiben und ihre Jungen in der Herde gebären, im Frühling. Fleisch lebte einmal. Wir sollen es uns einfach noch mehr bewusst werden. Und deswegen müssen Sie nicht auch zum Vegetarier werden – aber einfach, bitteschön, zumindest zwischendurch nicht nur auf den Preis schauen. Bei der Milch doch sowieso, oder?