Mein Schreiben. Täglich.

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Ein bisschen lernen wie "man" Krimis schreibt?

∞  10 Oktober 2010, 20:02

Immer wieder, in schönen (kurzen) Abständen kann man davon lesen: Von der Auferstehung des Kriminalromans. Aktuell hat die Weltwoche das Thema wieder mal entdeckt.

Ich frage mich dabei immer: War der Kriminalroman denn jemals tot? Ich meine: Nicht totgeschrieben von der Kritik, sondern ignoriert von den Lesern. Wohl die meisten lesen gerne zwischendurch eine Kriminalgeschichte. Und das Genre hatte es, wenn überhaupt, dann höchstens im Feuilleton schwer, wo einem Plot, in dem ein Kommissar einen Mörder sucht und den auch findet, grundsätzlich misstraut wird. Zu einfach? Zu durchsichtig? Zu unterhaltsam, womöglich?

Irgendwie scheint noch immer die Meinung vorzuherrschen, ein Krimi könne keine Literatur sein. Wie anders ist es zu erklären, dass einer “neuen” Bestandesaufnahme wie nun in der Weltwoche gleich eine Anleitung hinterher geschickt wird:
Plus: Wie schreibt man selber einen Krimi?

Eine Art Anleitung zum Scherenschnitt für den Dorfverein, oder so ähnlich kommt mir das ein bisschen vor. Wahr dürfte etwas anderes sein:
Das scheinbar Leichte ist besonders schwierig. Wenn also ein Krimi nicht nur spannend ist, sondern auch noch eine atmosphärische Dichte aufweist und eine Art Biographie von Menschen oder einer Gesellschaft erzählt, so ist das grosses Kino.
Auf der Leinwand ist man eh schon weiter: Der sog. Western hat sich längst aus der Pistolero-Ecke befreit und wird heute als mögliche Handlungsanlage für eine tiefgehendere Geschichte durchaus akzeptiert. Wie das bei verfilmten Krimi-Büchern auch oft der Fall ist…