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Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Echte Champions und Freunde

∞  4 Februar 2009, 19:07

Rafael Nadal ist ein begnadeter Tennisspieler.

Wenn wir bisher darüber gewerweisst haben, ob Roger Federer die wichtigsten Trophäen und Statistiken seines Sports erobern wird, so können wir gleich mutmassen, wie lange oder wie kurz nur seine Rekorde Bestand haben werden:

Sollte Nadals Körper mitmachen, ist es keine Frage, dass alle Rekorde Federers in Gefahr sind.

Und das hat auch menschliche Gründe:

Um zum Grössten eines Sports zu werden, muss man sich in epischen Duellen gegen ausserordentliche Konkurrenz beweisen. Nadal und Federer brauchen einander mehr als je zuvor, auch zur Wertsteigerung der eigenen Titel. Sie messen und reiben sich aneinander in einer Weise, die jedem Betrachter klar macht, was da Grossartiges geleistet wird.

Völlig zu Recht wird dabei auch immer wieder der ausserordentliche Charakter Federers betont, seine Ausgeglichenheit und Fairness auf und neben dem Platz, seine Geduld und Dankbarkeit für sein aussergewöhnliches Talent und die immer wieder bewiesene Bereitschaft, dem Sport zurück zu geben, was immer möglich ist. Und damit nicht zuletzt den jungen Spielern.

Es gibt Wettkämpfer, die meinen, sie müssten ihre Gegner klein machen, um grösser als sie werden zu können. Und es gibt jene, die in Sieg und Niederlage den Respekt besitzen, die Leistung des Anderen zu würdigen – und sie auch als Ursache der eigenen Fehler zu sehen.

Nun, Rafael Nadal ist nicht nur ein hervorragender Kämpfer auf dem Platz. Er ist auch ein sehr bescheidener junger Mann mit einer hervorragenden Erziehung. Wenn nun Nadal bei seiner Rückkehr nach Spanien erklärte, dass er für den diesjährigen Preis der Stiftung “Prinz von Asturien” im Sport Roger Federer vorschlage, dann meint er das ehrlich:

Er erklärte seinen verdutzten Landsleuten: «Als Tennisspieler und als Mensch ist Roger eine absolute Ausnahmeerscheinung. Er ist mein Freund und ich möchte gerne, dass er diese Auszeichnung erhält».

Dieser junge Mann, dieses Monster für Federer auf dem Platz, ist voller Ehrfurcht für sein Gegenüber. Und er weiss wieso:
Wohl kein anderer Sportler würde nach einem Turnier, wie letztes Jahr geschehen, seinem grössten Konkurrenten offerieren, dass er im georderten Jet mitfliegen könne, damit sich dieser ebenfalls besser und schneller von den Strapazen erholen möge.

Es sind solche Gesten und der ständige öffentliche und private Umgang mit einander, die diese zwei Menschen verbindet – und die zukünftige Duelle zwischen ihnen noch spezieller machen wird.





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