Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Durchatmen beim Schreiben, nicht erst danach

∞  18 November 2008, 22:00

Wie flüchtig ist ein geschriebener Text in einer Zeitung, wie ungreifbar ätherisch der einzelne Beitrag im Internet? Noch herrscht unter Journalisten offenbar die Meinung vor, der Internet-Artikel wäre gegenüber dem auf Papier sprichwörtlich greifbaren Text weniger verbindlich, und es scheint auch so, dass viele Texte fürs Netz entsprechend unbeseelt geschrieben werden.
Dabei geht ein Text fürs Printmedium sehr viel eher wirklich verloren als ein online gestellter Artikel. Es scheint doch umgekehrt zu sein: Viele Blogger haben es schon erlebt, dass sie nach Jahren plötzlich auf einen Artikel angesprochen wurden, den sie längst vergessen glaubten.

Schreiben ins Netz bietet die Chance, eine neue Nachhaltigkeit zu suchen. So lange ein Text online steht, kann er Wirkung entfalten, entdeckt werden, jemanden zum Nachdenken anregen. Und dank der einfachen Interaktionsangebote habe ich die viel grössere Chance, davon auch zu erfahren.

Es lohnt sich also, sich dem Netz mit einer positiven Einstellung zu nähern. Auch und gerade als Printjournalist. Und wir Blogger lernen ja auch jeden Tag dazu. Und versuchen, der grössten Versuchung nicht allzu sehr und allzu oft zu erliegen: Dass dieses schnelle Medium Internet uns dazu verführt, nicht schluderig zu werden:

Nehmen wir uns Zeit zum Nachdenken. Gerade, wenn wir Nischenblogs pflegen. Wir können es uns leisten, einen Tag länger zu warten, die Gedanken nochmals über den Text schweifen zu lassen, ihn umzuschreiben – hoppla, da ist ja die Adaption zum Print-Erzeugnis: Wann eigentlich habe ich zum letzten Mal einen Text vor der Veröffentlichung ausgedruckt und auf Papier in Händen gehalten und durchgelesen?

Es ist viel zu lange her…


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