Thinkabout

Mitt Romney hat Europa besucht. Es war, wie man hört, eine Aneinanderhäufung von Pannen. Zumindest in der Presse kommt der Mormone nicht an, und es ist schon einigermassen bedenklich, wenn man in der Presse immer wieder die Einschätzung lesen kann, kein wirkliches Schwergewicht der Republikaner hätte sich als Kandidat fürs Präsidentschaftsamt ins Spiel gebracht:

Die eine Hälfte des politischen Hauptgewichts der Welt will gar nicht regieren, sondern spekuliert darauf, mit möglichst vielen Obstruktionen die bestehende Regierung so sehr zu schwächen, dass eine Übernahme der Macht in vier Jahren um so wahrscheinlicher ist? Was ist von einer solchen Haltung zu erwarten? Wie marode ist die politische Kultur, die ein Kandidat wie Mitt Romney als Zinnsoldaten vor sich her schiebt, als wäre er eine Wachsfigur im Deckmäntelchen der scheinbaren Akzeptanz des politischen Systems?

Und dafür werden Milliardensummen aufgebracht, womit vor allem Bindungen geschaffen werden, hinter denen das Kalkül steht, dass sich das gefälligst früher oder später auszuzahlen habe. Die Demokratie der USA erscheint uns Europäern wie ein riesiger Jahrmarkt, der alle vier Jahre in einem grossen Casino eine Jubiläumsparty feiert. Wie gross die kulturellen Unterschiede zwischen den USA und Europa sind? Ich weiss nicht, ob sie grösser geworden sind. Auf jeden Fall scheinen sie gerade zu diesem besonderen Zeitpunkt alle vier Jahre immer offensichtlicher zu werden…