Die Veränderung zum (Un-)Glück
Charles Baudelaire
Ja. Dabei lebte Baudelaire noch in einer Zeit, in der man Gedichte schrieb. Und die Menschen hatten wohl mehr Grund, sich sonst wohin zu wünschen… Aber was liefert uns diesen Grund? Was treibt uns an? Wir glorifizieren sie ja schon fast, diese Gier nach Veränderung und materieller Verbesserung.
Umgekehrt erfindet unsere Gesellschaft Begriffe wie “Entschleunigung”. In der Verschlagwortung von Begriffen kriegt zum Ende aber die Seele nicht mehr Raum, aber das Marketing neue Märkte: Ganz schnell gibt es Wellness-Programme, die bei dieser Entschleunigung helfen. Immer weniger suchen und gestalten wir Lösungsansätze, die wir nicht nur konsumieren können.
Je beuemer wir sitzen, um so mehr scheinen wir uns dem Gedanken auszuliefern, dass es doch bestimmt woanders besser wäre. Die Fähigkeit, zufrieden zu sein, verkümmert in einer Konsumgesellschaft. Denn wer zufrieden ist, konsumiert nicht immer mehr. Das ist in einer Wirtschaftsgemeinschaft, die ihr Heil im Wachstum durch Konsum sieht, anders vorgesehen…
So soll Zufriedenheit ein unerfüllter Mythos bleiben, der ständig neue Investitionen von uns fordern will: Die Reise, das Auto, das Haus, das Markenprodukt, das Gourmet-Restaurant.