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Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Die Verliererin

∞  6 September 2007, 20:07

Sie komme nur an die Pressekonferenz, liess Serena Williams als erstes nach ihrer Niederlage gegen Justine Henin verlauten, um die 10‘000 Dollar Strafe für das Nichterscheinen zu vermeiden.

Sie hätte dann besser auch nichts weiter gesagt. Leider schien es ihr dann doch wichtig genug, festzustellen, dass Henin „einfach viel Glück hatte“ und sie selbst „zu viele Fehler gemacht“ hätte.

Ich finde es nicht nur bei Frau Williams eine absolute Frechheit und ein disqualifizierendes Zeichen mangelnden Respekts, wenn der Sieg des Kontrahenten nur mit der eigenen schlechten Leistung erklärt wird. Dass die Gegnerin, immerhin die Nr. 1 der Welt, dann auch noch nur Glück beansprucht haben soll, schlägt dem Fass den Boden aus.

Erst einmal müsste doch schlicht festgestellt werden, dass an diesem Tag der Gegner einfach besser war, mehr bereit war, Grosses zu leisten, als ich selbst.

Redet man einen Gegner nur schlecht, schmeckt auch eine gelungene Revanche nicht süss: Das ist ja dann auch keine Leistung sondern nur der Normalfall.

Auch die New Yorker Presse goutierte Serenas Verhalten nicht. So kann sie heute in der Presse nachlesen, dass sie selbst dieses Jahr wohl nur die Australian Open gewonnen hat, weil Henin nicht teilnahm… Man sollte im Glashaus nicht mit Steinen werfen.

Der Williams-Clan kommt mir immer ein bisschen vor wie ein neureicher Rüpelhaufen, der es einfach nicht schafft, vom Bannerzug wider die allseits vermutete Rassendiskriminierung abzusteigen, während man längst sich den eigenen Wurzeln entfremdet hat.

Darum: Es gibt auch Bälle, die man und frau flach halten sollte…



Bildquelle: asapblogs.typepad.com