Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Die kleine persönlich ganz grosse Sache

∞  31 Dezember 2013, 12:00

Manchmal wird ein Füllhorn ausgeschüttet über dem eigenen Leben, oder eine Ladung Felsbrocken machen das Vorwärtskommen fast unmöglich. Manchmal stülpt Sie das Leben um, so dass es keinen sicheren Ort mehr zu geben scheint. Alltag? Plötzlich eine ferne Erinnerung an eine Zeit, in der man nicht wusste, wie schön es sein kann, an die Decke zu stossen, sich zu reiben oder gegen die Nüchternheit der Routine anzugehen:

Es ist schön, Gewohnheiten zu pflegen, kleine Inseln im Tagesablauf zu schaffen, in denen eine bestimmte Zeit nur Ihnen selbst gehört. Und es liegt eine unglaubliche Kraft in dieser Usanz, die, hat man sie in ruhigen Zeiten länger gepflegt, auch in trüben oder turbulenten Tagen möglich bleibt, weil man an nichts festhalten mag oder muss, aber daran schon. Fünf Minuten Stille, der Gang zum Briefkasten, dem man ganz bewusst eine zusätzliche Schlaufe anhängt, die feste Kaffeepause, fünf Buchseiten, ein Stück Musik – kleinste siegreiche Rückzugsgefechte, in denen man sich jeden Tag wiederfinden kann. Es liegt wirklich ein grosser Trost darin – und eine Kraftquelle. Und so irdisch sie riecht, diese Kraftquelle, dieser Gönnertrieb für die eigene Seele, so leicht fühlt sie sich doch an, so dass sie in jedes Köfferchen passt und am Schluss eh bei uns bleibt, mag man sie auch frei fliegen lassen: Die kleine Auszeit pocht dann von selber an, und ich weiss, was es geschlagen hat und dass es jetzt sein darf.

Und dann ist endlich mal Ruh’.

Na, dann feiern wir mal schön und hoffen auf ein Jahr mit neuen Gewohnheiten, die Ihnen lieb werden können – und alten, für die wieder mehr Zeit ist. Das Leben ist so schön, wenn es sich auch mal Gemütlichkeit gönnt.