Mein Schreiben. Täglich.

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Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Die Jugend will arbeiten - wenn sie könnte

∞  6 Juni 2011, 19:31

Jungen Menschen eine gute Ausbildung zu ermöglichen, reicht nicht. Sie brauchen auch Jobs. Noch nie gab es selbst für erfolgreich Lernende so wenig Jobgarantien wie heute. Warum? Weshalb sind wir durch die hohen Jugendarbeitslosigkeits-zahlen in weiten Teilen der Welt nicht zutiefst beunruhigt? Funktioniert und bewegt sich die Politik nur noch dank Lobbyisten? Dann haben wir mittelfristig als Gemeinschaften ganz schlechte Karten – und auch sozial unruhige Zeiten vor uns…


Die Jugendarbeitslosigkeit war in diesem Blog auch schon Thema. Ich empfinde die Sprengkraft des Problems als enorm bedrückend, ohne dass ich in irgend einer Weise wüsste, was dagegen vorrangig zu tun wäre – ich wünschte nur, die Politik sähe sich ähnlich beunruhigt wie ich:

Der demographische Wandel unserer Gesellschaft wird immer wieder thematisiert. Dann diskutieren Menschen in Jobs über das Faktum, dass immer weniger Menschen der jüngeren Generationen immer mehr Pensionen finanzieren müssen. Wirklich verheerend daran ist aber der Fakt, dass praktisch in jedem Land, von dem ich Zahlen erfahre, das gleiche Phänomen konstatiert werden muss: Die Jugendarbeitslosigkeit ist besonders hoch, meistens auf jeden Fall deutlich höher als derDurchschnitt. Die neueste Information dazu stammt von Radio DRS 1 (Echo der Zeit von heute) über die Türkei: Da ist die Jugendarbeitslosigkeit mit 22% doppelt so hoch wie der Durchschnitt.

Da lautet dann einer der Vorschläge, das Rentenalter zu senken, um mehr Arbeitsstellen für die Nachrückenden frei zu machen. Schön, wenn sich das demographisch rechnen lässt… aber nur ein möglicher Ansatz ohne jede Erfolgsgarantie. Und was geschieht mit den Wurzeln der jungen Generation in einem Heimatland, das sie nicht beschäftigen will? Ich schreibe “will”, und nicht kann. Denn, wie gesagt, ich frage nach dem politischen Willen, diese Entwicklung umzukehren.

Sparvorschläge im Bildungssektor von Finanzpolitikern klammer Staaten (also fast aller Staaten) sehe ich da nicht gerade als die richtige Botschaft an…