Die früheren Zeiten des Kirchgangs
Heute morgen stehe ich in der Waschküche und hänge die Wäsche auf. Der Geruch frischer Blumen betäubt mich fast. Warum ist die Chemie in ihrer Imitation der Natur immer so voller Übertreibung?
Es wird dunkel im Raum. Die Laken hängen schwer vor dem Fenster. Dann ertönen die Kirchenglocken, und ich muss an die verloren gegangenen Dorfgemeinschaften denken: Wo kommen wir denn noch zusammen? Welche Gemeinschaft kennt noch den Fixpunkt regelmässiger Begegnung? Der Kirchgang – er gab dem Sonntag einmal die Grundstruktur eines bewusst erlebten freien Tages. Traditionen, die Brauchtum und Gemeinschaft festigen – sie werden immer weniger.
Ich gehe nach oben – und schreibe – wenigstens – ein Mail.