Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Deutschland mit Europa an einer Art Scheideweg

∞  12 August 2012, 17:00

Vorsicht, die folgende Notiz ist bewusst verknappt und damit erst recht provokativ abgefasst, aber ich bin wohl nicht der Einzige, der, lässt er alle Gedanken zum Thema im eigenen Kopf zu, an der Art, wie Politik und Medien die Krise zu bewältigen versuchen, manchmal glaubt, irre zu werden.

Deutschland steht da als der grosse Sündenbock, der für die Versäumnisse von ganz Südeuropa haften soll. Bei der ganzen Debatte sollte nicht vergessen gehen, dass es Deutschland war, das als erstes Land den Stabilitätspakt brach und bei der Nettoverschuldung die Grenze von 3% durchschritt, ohne dagegen mehr vorzukehren als die Spekualtion auf bessere Voraussetzungen für zukünftiges Wachstum.

Wenn sich nun Deutschland dagegen wehrt, mit der eigenen Feuerwehr fremde Brände zu löschen, so geht das gern vergessen – denn mit der Spekulation über positive Wachstumseffekte und entsprechender Ausblendung von Gefahren haben alle Martkteilnehmer lange gute Geschäfte gemacht; und die Politik hat mit schönen Wachstumszahlen und einer scheinbar intakten Wirtschaftszone Wahlen gewonnen. Es steht also sehr wohl ein Wald in Flammen, dessen Früchte man selbst genossen hat.

Und die grosse Frage ist wirklich, ob die Teilnehmer etwas daraus lernen und nicht das Riesenleck stopfen, ohne parallel rechtzeitig grundsätzlich zu entscheiden, wie der Kahn zukünftig gelenkt werden kann, so dass ein einheitlicher Kurs gefahren werden kann. Dafür müssen Kompetenzen abgetreten werden. Zum ersten Mal ist das Wort Europa nicht einfach ein Markt, in dem mit Euros Geld verdient werden kann.