Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Der Prüfer namens Widerspruch (Reflexion)

∞  12 März 2008, 06:45

Es gibt den Widerspruch, der auf meine Person zielt, mir gilt, wann immer ich mich äussere. Er kann auf Angst beruhen, auf Hass, Ablehnung, Unverständnis, ist aber in jedem Fall nichts, was sich mit Worten allein auflösen liesse. Diese Art Widerspruch braucht Vermittlung, Entschärfung durch Entspannung.

Der sachliche Widerspruch, die Gegenfrage, der mahnende Hinweis, die andere Erfahrung aber sind Hilfestellungen, mit denen es mir erleichtert wird, meinen eigenen Tritt und dessen Standfestigkeit zu überprüfen. Wer an mir rüttelt, ohne mich fallen sehen zu wollen, hilft mir, den sicheren Schritt zu finden. Er ist mir nie nur Gegner, sondern vielmehr auch achtsamer Begleiter. Er will sich an mir orientieren oder bietet mir Orientierung an. Er ist der Wetzstein meiner Klingen, der Trainer meiner Überzeugungsfindung.

Wer mir widerspricht, und dabei dennoch zuhört, wer mit dem Widerspruch auch bei sich selbst nachfragt, seine Argumente mit den meinen abwägt, streitet um des Verstehens und nicht um des Streitens willen, der mehrt den Inhalt der Schatulle, die mit Respekt und Achtung beschriftet ist.