Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Der Miesmuffel daheim

∞  25 Dezember 2013, 19:03

Wir atmen durch. Und haben lange geschlafen. Ich muss mich allerdings zwingen, nicht abwechselnd wieder sogleich ins Rödeln zu geraten oder mich im Schneckenhaus zu verkriechen.

Dabei haben wir auch Zeit, uns zu unterhalten. Auch über uns selbst. Und meine Liebste macht eine Bemerkung, die mich betroffen macht – weil sie wohl wahr ist und schmerzt, weil es ein Phänomen beleuchtet, das wohl viele kennen, das aber komplett korrigiert gehört:

Wir arbeiten gut zusammen. Sehr gut, auch und gerade in dieser Krise. Aber Du machst mich heute auf etwas aufmerksam, das ich mir ganz dick hinter die Ohren schreiben muss: Ich habe für alles Geduld, bringe meine “Leistungen” im Umgang mit Menschen online, geschäftlich, im Pflegeheim. Und wenn ich dann Zeit für mich habe und meine wichtigste Stütze was mit mir besprechen möchte – dann reagiere ich ungehalten. Schnauzig. Bärbeissig, was scheinbar noch gnädig ausgedrückt ist.

Das ist ja zum K… Schon verrückt: Dem liebsten Menschen, den ich um mich habe, mute ich gerade im Dialog oft am meisten zu (oder durch die Verknappung desselben). Ich lasse mich nirgends so gehen wie im ganz engen Kreis. Das muss ändern. Schnell. Auch, weil ich darin ein bestimmtes Muster erkenne, das ich aus dem eigenen Elternhaus kenne….
Jetzt ist aber auch wieder gut und Schluss: Ich kann ja nicht schon wieder mich mit dem richtigen Altwerden beschäftigen. Also schon, natürlich, und man soll das auch, aber nicht jetzt, nicht noch weiter, nicht in diesen Tagen. Jetzt darf Ruhe herrschen.