Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Der Dreck an unseren Händen

∞  12 Januar 2008, 00:02

abgelegt in Themen SMS zum Tag
und Erdlinge


Wer auf die tritt, die schon im Dreck liegen (oder sich darin suhlen), hat weniger Selbstachtung als die Erniedrigten, denn er oder sie vergisst sich ohne Not.



Nochmals Pro Sieben: Sonya Kraus moderierte gestern „Simply the Best“, und gab darin die “Hitparade der 10 grössten Abstürze der Popstars” zum Besten. Mit welcher Lust dabei die traurige Verfassung von Michael Jackson und Britney Spears ausgebreitet wurde, besserwisserisch und von oben herab, von einer Person, die nur mit heisser Luft und einigen Rundung ins TV-Rampenlicht gespült wurde, war an Bosheit kaum mehr zu übertreffen. Degoutant, traurig, abstossend.

Wie armselig wir doch sind, wenn wir uns an den Abstürzen so genannt Prominenter delektieren. Müssen wir uns beweisen, dass Geld nicht alles ist, oder Erfolg? Trösten wir uns mit deren Unglück, oder ist persönliches Elend einfach so faszinierend? Oder töten wir damit sogar unseren Neid? Dieser Versuch wäre dann untauglich. Denn persönliches Glück ist eine private Angelegenheit und entsteht nicht durch äussere Vergleiche mit Nachbarn, Freunden oder fremden Ikonen.

Mit nichts verdienen die Medien so viel Geld wie mit unseren niedersten Instinkten..

Und jedes Mal, wenn wir solche Meldungen lesen oder solche Sendungen sehen, geht ein Stück unserer eigenen Selbstachtung verloren, denn immerhin haben wir nicht sofort den Sender gewechselt oder die Zeitung beiseite gelegt.