Thinkabout

Gross ist sie, die Häme über die Twitter-Versuche beim ZDF, wo eine Twitter-“Expertin” einen Prominenten-Newbie wie Oliver Kahn versucht, fürs Twittern fit zu machen. Die Folge ist, dass alle live mitbekommen, dass Oliver Kahn auch nicht alles kann und sich öffentlich irgendwie bloss stellt, während die “Experten” des ZDF im Hintergrund nur eines mit der Aktion offenlegen: Dass sie mit seltener Ignoranz die Anforderungen des Social Media – Dienstes Twitter unterschätzen und weit davon entfernt sind, wenigstens die Basics für dessen Verwendung selbst gepaukt zu haben. Sie scheinen nur eines zu wissen: Alle experimentieren damit, also müssen wir das nun auch.

Wer von Twitter nichts versteht, nimmt aus der Episode nur eines mit: Von diesem komischen Gezwitscher-Zeugs kann ich getrost weiter die Finger lassen. Was ganz bestimmt auch den Twitter-Dienst selbst nicht gerade freuen wird. Denn die Sache legt eines ganz deutlich offen: Twitter mag eine gute Sache sein – aber ganz bestimmt nicht für alle – und nicht ohne Einarbeitung. Denn intuititiv ist diese Form der Kommunikation ganz bestimmt nicht zu erlernen.

Mit wohl vielen “Normalos”, die schon froh sind, wenn sie schon wissen, was sie unter www zu verstehen haben, teile ich wohl etwas anderes:

Mir ist einfach schleierhaft, wie man auf die Idee kommen kann, die Begleitmoderation zu Europameisterschaftsspielen regelmässig in Kulissen anzusiedeln, in denen dann die Tontechniker die grössten Schwierigkeiten haben, die Begleitgeräusche so weit aus dem Off zu filtern, dass man tatsächlich verstehen kann, was gesagt wird? Von Zeit zu Zeit ist das Rauschen des Meeres so dominierend, dass Kahn der Titan nicht zu verstehen ist. Oder nur mühsam. Dabei hätte Kahn doch was zu sagen, wenn er nicht gerade zu twittern versucht, oder?

Es ist ein unsägliches Brimborium um Fussball-Events entstanden – auch vor den Mikrofonen.

Oli Kahn – Kein Twitter-Titan
gefunden via mycomfor.com