Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Das Paar

∞  9 Dezember 2007, 17:54

Ich weiss Dich neben mir. Du ruhst, gehst und eilst mit mir. Ich bin Dir selten zu schnell, und Du mir auch nicht, Gott sei Dank. Ich ertrage die Ruhe in Dir und um Dich, ja ich befriede mich selbst darin.

So sitze ich da und lasse es Abend werden. Ich kann Dich nicht bitten, meinen Stuhl einzunehmen. Kann nicht verschmelzen mit Dir und muss in meinem Alter lächeln, wenn ich an solche Regungen früherer Tage denke. Ich bin ich und Du bist Du. Manchmal ist es genau so schön, neben Dir in die Welt hinaus zu schauen, wie im nächsten Moment Deinen Augen zu begegnen.
Wir werden älter, und irgendwann ist die Sonne häufiger untergegangen, als sie wieder aufgehen wird für uns. Für uns Beide oder für einen für uns.

Und darum bin ich unendlich dankbar, dass wir zusammen auch lernen durften, dass die Verbindungen nicht Bindungen sind, sondern Stärkungen, dass wir uns begegnen, um uns zu entdecken und dabei uns selbst besser zu spüren. Wenn Dein Stuhl einmal leer bleibt, wird meine Trauer gross sein. So gross wie meine Dankbarkeit, dass Du mich gelehrt hast, in jeden Schlaf zu finden. Und das tun wir ja immer für uns alleine, nicht wahr?
Wir haben mehr an uns entdeckt und einander gezeigt, als wir je von uns wussten, und wir freuen uns gegenseitig, wann immer wir dazu ein weiteres Steinchen ins Mosaik unseres Begreifens der Eigentlichkeit unseres Wesens legen. Dieses: „Schau mal da!“ wird weiterhin Staunen bescheren und Freude.

Wer sagt denn, dass dem Kern unseres Bewusstseins das Entdecken und Forschen, das Entwickeln, sich Wandeln und darin Fortbestehen je verloren geht?