Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Das Blog als Übungsplattform für die knappe Form

∞  15 Mai 2012, 14:53

In der Schule, namentlich im Gymnasium, war ich der Schrecken meines Deutschlehrers, weil er für meine Aufsätze immer eine Sonderschicht an Lesezeit einplanen musste. Mit einem Wort: Ich war lang. Oft wohl mehr langatmig, langfädig.

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Meine Schachtelsätze waren berüchtigt, und manchmal zwangen sie sogar mich, meine Schreibe zweimal durchzulesen, um sicher zu gehen, dass die Satzteile sich am Ende doch zusammen fügten. Das war dann korrekt formuliert, aber nicht länger lesbar.
Hier geschieht mit meinem Schreibstil etwas Interessantes: Ich werde kürzer. Dies unter dem Eindruck, dass ein Text pro Tag neben allen anderen Aktivitäten doch auch erst geschrieben werden muss. Die Leser scheint es nicht zu stören. Wahrscheiinlich bewege ich mich damit “im Mainstream”, wonach die Aufmerksamkeit vom Leser nicht mehr für Stundenbruchteile aufgebracht wird, sondern für ein paar Minuten.

Dabei gibt es so viele Blogger, die beindruckend ausführliche Texte schreiben können, und dies mehrgleisig in atemberaubendem Rhythmus. Ich bewundere das, kann aber manchmal nicht mal als Leser dem Tempo und der Fülle folgen, und das gilt auch für die Alphatiere der deutschen Bloggerszene. Oder für sie erst recht.

Nach wie vor finde ich die Vielfalt dessen, was man im Netz finden kann, einfach grossartig. Es scheint mir nur ungemein schwierig, im eigenen Kopf kein entsprechendes Durcheinander anzurichten. Und darum geniesse ich dieses grundsätzliche Angebot der bloggerischen Schreibform mit der Tendenz zu einer gewissen Kürze sehr.