Dann üben wir mal weiter
Besser werden können wir alle. Täglich. Bei Hobbies besteht die befreiende zweite Wahrheit darin, dass man das ganz entspannt angehen kann – und der momentane Stand des Könnens alles beinhalten sollte – ausser der Unfähigkeit, sich mit ein Stück Unzulänglichkeit arrangieren zu können.
Ich fotografiere dieses Jahr vermehrt Clubmitglieder beim Tennisspielen, weil ich festgestellt habe, dass sich die moisten darüber freuen, mal ein Bild von sich “in Aktion” zu erhalten.
Man sollte dabei als Fotograf das Taktgefühl mitbringen, nicht gleich jede technische Unzulänglichkeit per Bildmoment eingefroren der Nachwelt übermitteln zu wollen – aber es ist durchaus auch möglich, von praktisch jeder sportlichen Aktivität eines Menschen ein ansprechendes Bild zu machen, bei dem die Freude an der Bewegung und der Eifer, die Lust auf die Konzentration auf dieses eine Tun, diesen einen Schlag, zum Ausdruck kommt.
In aller Regel verschicke ich die Bilder per E-Mail, und meistens bekomme ich darauf auch eine Reaktion. Manchmal bringt mich dies zum Schmunzeln. Wie heute.
Ich lese also:
Hallo lieber Kurt,
vielen Dank für die Fotos, technisch natürlich nicht so speziell gut, daran muss noch gearbeitet werden. […].
Ich weiss, die Belichtung. Und die Schärfe. Und das Bild wäre dynamischer geworden, hätte ich mehr aus der Hocke abgedrückt.
Es ist herrlich, wenn die Beschäftigung mit der eigenen Bewegung so sehr bis in die Antwort-Mail hinein nachwirkt, dass ein solcher, leicht missverständlicher Satz einfliesst. Übrigens, liebe B., Deine Technik ist sogar ziemlich stabil. Wahrscheinlich nicht zuletzt deswegen, weil Du so genau hinsiehst.
Spass soll es Dir machen. Immer wieder. Dann üben wir mal weiter. Auch ich. Beim Tennis spielen und Fotografieren. Und dies im gleichen Geist.
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