Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Daheim bei uns

∞  22 Januar 2014, 18:34

Es ist ungewohnt, wenn Du nicht da bist. Das ist interessant… Ich wollte schreiben, “schon immer wieder interessant”, aber das wäre ja falsch. Denn dieses “immer wieder” würde signalisieren, dass es häufig vorkommt. Aber das stimmt ja nicht. Es ist sehr selten, ja fast nie der Fall, dass ich zuhause bin, lese, fernsehe, surfe, arbeite, und Du nicht da bist. Ich selbst gehe zum Sport, habe auch mal Termine, habe ein Leben da draussen, dem ich allein nachgehe. Du hast auch Dein Leben, natürlich, aber es findet so oft, ja fast immer, neben mir statt. Mit mir. Am gemeinsamen Ort, dem Daheim. Ich fühle Dich, ich “weiss, wo Du bist”, kann teilen, jederzeit reden (und Du mit mir auch).

Wenn Du weg bist, ist es stiller im Haus, als wenn ich nur einfach mal so allein wäre. Es wird häufiger vorkommen, weil es Deine Aufgaben erfordern. Und ich werde mich daran gewöhnen. Aber dass es so ungewohnt ist, ich es so empfinde, ist auch schön. Denn es macht mir wieder mal deutlich, bewusst, erlebnisfähig, dass es schön ist, wenn Du da bist. Nein, mehr. Im Grunde ist es eine Sensation, dass Du so häufig da bist. Für Dich und mich (hier hat der Coop-Slogan wirklich Gültigkeit). Ich bin, ganz offensichtlich, ein Mensch des behüteten Daheims. Als Kind war, kam ich nach Hause, eigentlich immer jemand da. Und das ist in meinem Leben so geblieben. Hinzu gewonnen aber habe ich dabei die Herzenswärme, die mit Dir bei mir wohnt. Und alles mit Leben füllt, die Wände atmen lässt. Der Boden knarrt anders, wenn Du da bist. Die Kinder draussen rufen heller. Der Regen prasselt ruhiger, die Scheiben zeigen weniger grau, irgendwie.

Bald bist Du da, und dann kochen wir was Kleines. Das finde ich ganz gross.