Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Buch, Zeitung oder Bildschirm?

∞  8 Januar 2008, 14:07

Es wird nie dasselbe sein, einen Text am Computer zu lesen, wie wenn er auf Papier in Händen gehalten werden kann. Auf Papier entsteht eine ganz andere Sinnlichkeit, eine Konzentration, die den Augen viel mehr Ruhe erlaubt. Ich glaube auch, dass die Texte sich verändern, dass die Lettern mehr Gewicht erhalten. Jeder Leser liest ja seinen eigenen Text, daher ist das ganz logisch.

Die Form von Buch, Zeitung, Internet entsteht nicht von ungefähr. Und genau so werden die Texte auch wahrgenommen.

Die mehr oder weniger grossformatige Zeitung auf dünnem Papier darf nicht schwer sein und soll einen schnellen Überblick erlauben, der die Frage beantwortet: Wo steht das (für mich) Wichtige?

Das Papier des Buches, selbst des Taschenbuches, schützt sich mit einem verstärkten Einband. Nichts als Text fordert den Leser. Er wird unterstützt durch einen Schriftsatz, der mit Absätzen etc. mithilft, hoffentlich, sich auf den Text allein konzentrieren zu können.

Die Web-Site kämpft gegen unser Wegclicken: Sie ist animiert, will grafisch überzeugen, klammern, verführen, kämpft hektisch dafür, dass die Hektiker bleiben, und das tut sie immer auch mit Versprechungen auf “noch mehr Inhalt”. Computer sind ein interaktives Medium. Wenn wir am Computer nur lesen, passiert es leicht, dass einem der Bildschirmschoner oder die Ruhe-Funktion einen Strich durch die Rechnung macht.
Und: Eine Seite, die am besten wenig Licht um sich herum hat, um besser gelesen werden zu können, kann nicht gleich auf uns wirken wie eine Seite, die das Licht sucht und braucht…

Trotzdem lese ich und schreibe ich auch am Computer. Er ist eben schon ein wunderbarer Transporteur meiner Botschaften und der gesuchten Informationen. Nur mit Mass sollte ich ihn einsetzen. Und vielleicht häufiger mal etwas ausdrucken und mich damit in einen Sessel fallen lassen…