Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Bloggerreden und -erleben

∞  13 April 2008, 09:52

Oft ist mein Bloggen ein Reden mit mir selbst. In aller Freundschaft oder auch mal in hektischer Aufregung spiele ich Pingpong mit meinen Gedanken.

Allein bin ich dabei immer. Aber einsam? Manchmal frage ich mich: Wen interessiert’s? Jeder Blogger kennt dieses Teufelchen, und in jedem Blog wird von ihm geschrieben. Immer wieder. Aber ich bin geeicht. Nicht im ersten Atemzug des neuen Gedankens. Sondern mehr in der Tiefe. Dort, wo solche egomanische Züge unweigerlich hinführen, bevor es zu Kurzschlusshandlungen kommt.

Und in dieser Tiefe gestehe ich mir die Ehrlichkeit dieses einen Satzes ein:
Mein Schreiben ist mein Atmen.

Ich könnte mich genau so gut als Person aufgeben, schriebe ich nicht mehr. Das muss niemand verstehen. Ich auch nicht. Ich muss es nur wissen und mir diese Liebe zum Schreiben gönnen, nicht vergällen lassen, in Verzweiflung wie Hochgefühl daran festhalten und mich mir mitteilen. Dass dies wechselnde Leserschaften interessieren mag, ist ganz natürlich. Schön bleibt es immer. Auch dann, wenn ich es nicht veröffentliche.

Und wunderschön ist es, wenn plötzlich jemand ein Leid oder eine Freude mit mir teilt. Mir eine e-mail sendet, und darin erzählt. Dann spüre ich: Mein Schreiben erzählt auch von mir und ich werde geglaubt. Wie sonst würde solches Vertrauen möglich sein?

Und dann denke ich an Menschen, die hier eine Zuneigung für einander entdeckt haben, oder eine Ferieninsel, die sie teilen, eine Lebenssituation, die sich austauschen lässt mit den dazu gehörenden Erfahrungen.

Wir leben. In aller Vielfalt. Und ich blogge darüber, will heissen, ich erzähle, was ich sehe und denke. Ich erzähle es mir, höre mir zu und bekomme ein Gefühl, wie ehrlich ich gerade bin und wie viele Meilen oder cm zwischen meinem Sein und meinem Wünschen liegen.

Bildquelle: isarstadt.de