Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Blog-Inhalte - selbst für Journis

∞  7 April 2008, 18:38

Man könnte sich wieder mal über einen Journalisten einer etablierten Zeitung ärgern, weil er, Thomas Thiel, in diesem FAZ-Artikel ein paar kritische Bemerkungen über Blogger anbringt.

Blogger ärgern sich gerade bei der FAZ regelmässig darüber, weil der Fokus ein bisschen gar einseitig ausfallen mag.
Nun, die Journalisten hätten es viel schwerer, Blogs auf die leichte Schulter zu nehmen, wenn sich Blogger nicht meist masslos überschätzen würden. Auf die Gefahr hin, zum Nestbeschmutzer zu werden, so wünschte ich mir eben doch etwas mehr Realitätssinn in unseren Kreisen:

Ich will mit meinem Blog gar nichts anderes sein als eine Ergänzung der Online-Ausgaben von Printmedien, Fernseh-Anstalten und anderen Medien-Portalen grosser Verlage.

1) Mir fehlen Mittel und Zeit zur Recherche.
2) Ich will meine Themenvielfalt nicht beschränken.
3) Ich will umgekehrt auch nicht fragen, was mehrheitsfähig ist.

Ich bin also folglich

1) nicht einschätzbar.
2) Leser können nie wissen, was als nächstes kommt.

Es sei denn, man betreibt ein Blog, das in seinem Insider-Wissen für einen beschränkten Themenbereich für Informationssucher jeder Art eine erstklassige Quelle darstellt. Dafür ist krusenstern ein Beispiel. Allerdings haben solche Blogs auch ihre Neider und wenn sich gesteuerte Kritik auf sie einschiesst, können die Ressourcen schnell knapp werden und die Kräfte nicht mehr ausreichen. Nur schon deshalb braucht es AUCH die grossen Players.

Also: Ich bin doch glücklich, wenn ich manchmal eine Überraschung sein kann, eine Art externe Beilage zum täglichen oder vielleicht auch nur monatlichen Medienkonsum.
Aber ich kann mit meiner persönlichen Sorgfalt eine Qualität anstreben, die sich im objektiven Urteil sehen lässt und vielleicht manchmal sog. Profis beschämt. Und dann lege ich schon auch mal einen Finger auf ein Elaborat, das aus vermeintlich professioneller Feder eine Frechheit ist.

So ist mein Blog ein Instrument der freien Meinungsäusserung, das ich in einem freiheitlichen Land nach Lust und Laune nutzen kann. Das ist doch phantastisch.
Der Artikel in der FAZ bringt in seiner Schlussfolgerung eine zentrale Kritik auf den Punkt: Wir Blogger sind viel zu sehr mit der Technik der Verbreitung beschäftigt als mit den Inhalten. Damit werden eindeutig zu viele Ressourcen gebunden, die für Inhalte notwendig wären.

Bildquelle: studentconsult