Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Bitte den Grössenwahn vor der Blogtür lassen!

∞  27 Januar 2011, 12:40

Ein Blog hat doch keine Kraftmeiereien nötig – und schon gar keine lächerliche Prahlerei.



Ich dachte eigentlich, wir hätten in der Blogosphäre die Zeit der Clickrating-Vergleiche überstanden und würden uns nicht damit aufhalten, nach links und rechts zu schielen. Und vor allem haben wir es doch gar nicht nötig, uns nach Decken zu strecken, die wir als Einzelschreiberlinge gar nicht erreichen können, und – wie ich meine – auch nicht erreichen müssen.

Man kann sein Blog auch als Magazin aufmachen, viel Facebook-Applikation reinpacken, dafür die Kommentarfunktion weglassen, sich dann als heftige Linkschleuder betätigen und dabei vielleicht auch noch irgendwie originell sein – und auf den grossen Durchbruch warten, sprich, auf den potenten Investor hoffen.

Was einzelne Blogger in diesem Bestreben allerdings vom Stapel lassen können, ist schon ziemlich kühn:
Da schreibt doch ein Kollege, laut einer Blogverzeichnis-Seite wäre sein Blog “eine der meistbesuchten Webseiten der Schweiz”.

Der Mann hat ein grosses Selbstbewusstsein, das muss man ihm lassen… Leider ist es nur ein Blogverzeichnis, bei dem man sich anmelden kann, um daraufhin ins Ranking aufgenommen zu werden. Und danach ist die besagte Webseite tatsächlich unter den ersten zehn – von total 170 aufgeführten Schweizer Blogs.

Nun will ich nicht damit anfangen, andere in die Pfanne zu hauen. Genau aus diesem Grund erwähne ich hier auch keine Namen. Was mich dennoch darüber schreiben lässt und was mich ärgert, ist, dass Blogger mit solchen lächerlich anmutenden Kraftmeiereien dem Ansehen von Blogs im Allgemeinen schaden. Ich wünsche mir tatsächlich einen verlässlichen Weg, Besucherströme verbindlich und allgemein gültig erfassen und publizieren zu können… Und uns allen das Bewusstsein, dass ein paar hundert Leser pro Tag doch schon ganz wunderbar viel sind – und Grund genug, Sorgfalt walten zu lassen – in allen Aussagen.