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Bildung als Recht und Herausforderung für alle

∞  24 November 2012, 16:58

In einem Artikel der Zeit werden die Schul“systeme” von Indien und China einander gegenübergestellt, und ich kann mir daraus tausende von Gedanken machen, die sich alle in wenigen Herzenswünschen erfüllen würden, theoretisch:

Die Art, wie wir unseren Kindern ihr Spielen und Lernen ermöglichen, macht unser Menschsein aus. Während in Entwicklungs-, aber auch in boomenden sog. Schwellenländern noch immer um eine seriöse Schuldbildung für alle Kinder gerungen werden muss, kämpfen die führenden Systeme um den Ausgleich zwischen Leistungsanspruch und übermässigem Konkurrenzdruck.

Was für einen Unterschied macht es für unsere Chancen nach wie vor aus, wenn wir in der Schweiz oder in Deutschland geboren werden, statt in Mali oder Afghanistan. Leider führen Bildungsunterschiede, aus welchen Gründen sie auch immer bestehen mögen, immer wieder dazu, dass wir darin Grund für Überheblichkeiten erkennen: “Die in Afrika werden nie auf die Füsse kommen.” Und natürlich sind sie selber schuld. Ohne dass wir uns die Frage stellen würden, wie es um unsere Kultur bestellt wäre, hätten wir uns selbst bei uns als Kolonialisten und Ausbeuter der Kultur- und Bodenschätze erlebt. Bildung ist eine nationale Kompetenz, aber eine globale Verantwortung für uns alle.

Wir reden der Leistungsbereitschaft das Wort und leben selbst in einer Gesellschaft, die auf Grund der hohen Lebenshaltungskosten je länger je mehr nur mit qualifizierten Arbeitsplätzen genügend Eigenleistung generieren kann, die am globalen Markt auch gefragt ist. Entsprechend steigt der Druck zu guten schulischen Leistungen. Ein Druck, der in Schwellenländern noch viel extremer herrscht, wo die Fleischtöpfe knapp sind und Unterschiede im Bïldungsniveau oft die Differenz zwischen Strohhütte und Bungalow ausmachen.

Dabei wäre ein allgemein gutes Bildungsangebot weltweit nicht nur die geschuldete Offerte für unsere Jugend – es wäre auch der Ansatz, mit dem die Chancen auf Toleranz unter Ethnien und Religionen verbessert werden könnten.

Wenn wir dem freien Wettbewerb allerdings ungefiltert weiter huldigen – und damit auch immer noch mehr Wachstum fordern, wird es immer mehr Verlierer wie Sieger geben.

Und der Bolzplatz, auf dem gekickt wird, sollte nicht nur im Fernsehen bestaunt werden kann, eingerahmt von Stadionbauten – es sollte ihn auch als Sinnbild der Spiellust für Kinder aller Völker geben. Wie also werden wir unsere Schulen weltweit weiter gestalten?

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Link: zeit.de – Musterschüler China, Sitzenbleiber Indien
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Thema Ausbildung via mycomfor

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