Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Bald denkt es laut

∞  9 Juni 2010, 19:17

Morgen werde ich interviewt. Zum ersten Mal überhaupt werde ich zu diesem Blog befragt – ausführlich und semi-live, will heissen, das Interview wird wenig später ungeschnitten auf dem Blog von rebell-tv veröffentlicht.

Ich weiss nicht, wie regelmässig oder oft Stefan hier gelesen hat. Anlass fürs Interview sind ihm ein paar Tagebuchgedanken, die ich zum Thema “Entfremdung” notiert habe.

Ich habe mich auf morgen nicht vorbereitet. Wie auch? Ob Stefan eng bei dem Thema bleiben will? Ich habe keine Ahnung, wir haben kein Vorgespräch geführt, und das finde ich gut. Spontanität ist so garantiert. Genau dies ist wohl das Spannende: Zwei Menschen, die sich nicht kennen, reden ohne redaktionell strikten Auftrag persönlich-philosophisch über das vertraute fremde Leben. Oder so ähnlich. So stelle ich es mir zumindest vor, aber ich habe nicht wirklich eine Vorstellung, wie es ablaufen wird. Fest steht: Stefan hat diese Art Interview schon viele Male gemacht, für mich ist es Neuland. Er hat die unterschiedlichsten Menschen getroffen und in dieser Weise befragt – aus den verschiedensten Umfeldern.

Medienarbeit dieser Art ist für mich in keiner Weise Alltag. Ich bin einfach gespannt, was mich erwartet. Nervös? Ich weiss nicht. Ich gehe einfach hin und nehme mich mit. Und Sie können dann sehen und hören, was dabei rauskommt.

Auch diese Begegnung würde ohne Internet nie zustande kommen – und keine mediale Verwendung finden. Stefan wählt ganz offensichtlich ganz eigene Formate, und es lohnt sich durchaus, sich ein bisschen durch das Gewusel seiner Seiten zu zappen, wo sich die Buchstaben manchmal optisch so anordnen, als würden sie wie unsere Gedanken noch ein wenig durcheinander purzeln, bevor sie zur Ruhe kommen. Aber ich mag seine neugierige, naiv offene und ehrlich interessierte Art, zu fragen – und sich auch überraschen zu lassen. Und schon darin liegt eine ganz eigene Schaffenskraft, mit der da jemand sein Ding durchzieht – wobei niemand medial verbraten wird.

Auf denn also zur Zeugnisablegung. Vor allem aber, das wäre schön, zum gemeinsamen Nachdenken über die Distanzen und Nähen zwischen Menschen und deren Leben. Also über uns selbst.


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Der Link zum Podcast: >
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