Mein Schreiben. Täglich.

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Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Auch und gerade Bio-Produkte müssten doch schmecken...

∞  11 Mai 2011, 14:18

Wenn sich Bio als geschmackliche Prüfung erweist, schadet das der Natur. Nachhaltig .


Ich LIEBE gebratene Bananen. Sie passen äusserst gut zu vielen asiatischen Gerichten, sind die ideale Ergänzung, zum Beispiel, zu ebenfalls in der Pfanne gerösteten Cashewnüssen.

Und wir haben dabei heute in den Bio-Einkaufskorb gegriffen. Es mag ja generell biologisch etwas fragwürdig sein, hier Bananen zu essen, denn sie wachsen nun mal nicht in Lieli, sondern kommen von weit her. Aber wer von uns isst keine Bananen? Sie sind praktisch zum Kulturgut geworden. Also wenigstens Bio. Und Bio-Bananen sind beim Grossverteiler gerade Aktion. Also greifen wir zu. Wir, die wir sonst mehr auf Fair-Trade achten und – eben – auf möglichst kurze Transportwege der Nahrungsmittel, springen über den Schatten, der für uns sonst meist über der Bio-Deklaration anonymer Regalprodukte liegt, die sich Bio nennen: Sie erzeugen in aller Regel nicht allzu viel Vertrauen in deren Nachhaltigkeit bei uns. Jetzt also wieder mal ein Versuch.

Er scheitert kläglich. Nicht an ideologischen Fragen – schlicht am Gaumen. Die Dinger sind so saftig wie Sperrholz und haben in etwa gleich viel Geschmack. Auch gebraten. Die Schalen sind so trocken, dass sie sich kaum abziehen lassen. Und die Banänchen sind fast so dünn wie die Schalen dick. Das Ganze ist ein Flop sondergleichen. Und wir erinnern uns an ähnliche Erfahrungen mit Orangen, neulich.

Ich kann solche Aktionen nicht verstehen. Sie schaden dem Bemühen, biologisches Bewusstsein bei der Käuferschaft zu wecken, enorm. In aller Regel bleibt der Eindruck, dass mit der Deklaration von “Bio” in erster Linie ein Preisaufschlag gerechtfertigt wird.

Das ist nicht nur Betrug am Kunden. Es ist Scheinheiligkeit gegenüber der Natur. Eine Art spitzbübische Ignoranz gegenüber ihren und unseren wirklichen Bedürfnissen.