Mein Schreiben. Täglich.

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Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Anmerkungen zu einer kleinen Fotostudie

∞  3 November 2011, 16:32

Gut (oder nicht so gut) fotografieren können – das ist eine höchst pauschale Beurteilung, die man so eigentlich über niemanden vornehmen kann. Dafür ist das Spektrum der “Disziplinen” in der Fotografie einfach viel zu gross – und genau darin liegt ja auch für den Amateur die grösste Lust: Es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten, dem Hobby nachzugehen und so viele verschiedene “Aufgaben”, die sich stellen können, dass es einfach nie langweilig wird – und alles andere als nur ein “Knipsen” ist.


Das gilt selbst dann, wenn man sich vornehmlich auf die Wahl des richtigen Ausschnitts und auf das “Timing” konzentrieren will. Das bringt mich auf ein Spezialgebiet der Fotografie, für das es allerdings ein bisschen was an Ausrüstung braucht:

Die Sportfotografie.

Ich bin eigentlich ganz zufällig darauf gestossen, als ich vor Jahren mal an einem Plausch-Fussballturnier ein paar Bilder schoss . Danach ist das irgendwie wieder eingeschlafen, aber ganz offensichtlich nicht endgültig. Als ich 2009 die Kamera erstmals mit in den Tennisclub nahm, hätte ich mir noch nicht träumen lassen, wie sich das entwickeln würde. Mittlerweile gibt es ein paar hundert brauchbare Bilder von Clubkollegen, und neben der Lust am eigenen Üben ist vor allem die Freude der Kolleginnen und Kollegen befriedigend: Die meisten Tennisspieler haben von sich noch nie ein “Action-Bild” erhalten – und entsprechend positiv sind die Reaktionen. Zumindest bei den Männern, was damit zu tun haben dürfte, dass sich diese eher dafür interessieren, wie “dynamisch” ihre Haltung in der aufgenommenen Situation ist, als der Umstand, ob alle Haarsträhnen richtig sitzen und der Gesichtsausdruck auch zu einem Cocktailkleid passen würde. Das ist nicht böse gemeint, aber schlicht eine Begleiterscheinung, die man als People-Fotograf macht: Die Kriterien für ein gutes Foto werden von den Geschlechtern unterschiedlich beurteilt…

Vornehmlich aber geht es im Sport darum, die Bewegung einzufangen, ein Gefühl für den “gefrorenen” Moment zu entwickeln und voraus zu empfinden: Reaktionszeit und Wahrnehmung sind schlicht zu träge: Es braucht ein Stück Spekulation und damit verschiedene Versuche. Jeder Spieler hat zudem einen unterschiedlichen Bewegungsablauf und ganz unterschiedliche Ausholbewegungen mit dem Schläger. Ich hoffe, demnächst einmal eine Serie von Bildern zeigen zu können – die Anfragen an die Personen für die Freigabe der Aufnahmen im Netz laufen.

Was ich heute auf Lookabout schon veröffentlichen konnte, ist eine kleine Serie vom Aufschlag beim Tennis, ganz bewusst mit grossen Brennweiten aufgenommen, so dass die Bewegung als solche nicht im Zentrum steht, sondern die Konzentration und Spannung, die ihr voraus geht oder sie begleitet. Kein anderer Schlag offenbart so deutlich die Unterschiede zwischen engagiertem Sport und Freizeitaktivität. Bei jedem Einzelnen aber gibt es diesen Moment der besonderen Spannung, in der sich alles auf den ersten Schlag des neuen Ballwechsels ausrichtet.

Den langen Worten folgen ein paar Bilder auf “Lookabout”: http://lookabout.ch/articles/170/aufschlag, wenn Sie mögen.