Als Anfänger in einen Tennisclub?
Mein Arbeitskollege hat mit dem Tennis spielen begonnen. Ich finde das immer ganz nett und lobenswert, wenn Mann sich auch als Erwachsener was traut – und vor allem sich auch dabei bewegt.
Dass ich ihn allerdings so sehr bewegen muss, um ihn in Schach zu halten, das war eine grosse Überraschung. Kurzes Fazit: Ich habe einen neuen Tennispartner gefunden, mit dem ich neben der Arbeit auf Reisen auch immer mal wieder eine Spielgelegenheit suchen werde.
Damit verbunden ist ein Riesenkompliment – und ein ernsthafter Nachgedanke:
Wenn man als erwachsener Mann nach 18 Monaten schon so gut spielen kann, dann hat man Talent – aber auch offensichtlich gute Trainingsmöglichkeiten nutzen können.
Wenn ich da vergleiche, was er in Deutschland für Hallenmiete und Trainerstunden bezahlt, dann stelle ich fest, wir haben in der Schweiz ein ernstes Problem, auch in den Tennisclubs:
Ich kenne kaum einen Club, der die notwendige Personal- und Infrastruktur aufweist, um Neu-Clubmitglieder in den Sport auch einführen zu können. Das wird dem Einzelnen überlassen, was unheimlich ins Geld gehen kann. Und so haben wir die abstruse Situation, dass Clubs in der Schweiz eigentlich auf fertig ausgebildete Mitglieder warten – es sei denn, es handle sich um Kinder.
Mein Kollege liefert auf jeden Fall den Tatbeweis, dass sich dieser Sport auch später noch sehr gut lernen lässt.