Älter werden ist nicht schwer
Zwei Sprüche des Dalai Lama, heute gelesen:
Innerer Friede wirkt sich auch positiv auf unsere körperliche Gesundheit aus.
und:
Nichts auf dieser Welt ist von Dauer, nichts existiert aus sich selbst heraus.
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Was mir diese beiden Zitate in meiner aktuellen Situation sagen:
Ja, es ist bestimmt wahr: Wenn ich in mir ruhe, mit mir im Reinen bin, dann fühle ich mich auch in meinem Körper wohl, spüre ihn besser und gewinne den Eindruck, dass ich in ihm daheim bin und er mir eine Art Geborgenheit schenkt. Ich kann dann auch staunen über ihn, über das Wunder meiner Hand, mit der ich Dinge greifen kann. Unser Daumen, zum Beispiel, ist nämlich ein ziemlich phantastisches Teil einer komplexen ganzen Hand – die wir täglich achtlos benutzen…
Und wenn mir mein Körper nicht auf die Seele pochen muss, weil ich mich überfordere und mir die falschen Dinge zu Herzen nehme, dann kann er sich viel leichter dem Puls des Blutes ergeben.
Aber er ist vergänglich. Er wird älter. Und ich weiss nicht, wie alt er werden wird. Ich weiss aber, dass er sterben wird, dass er den Herbst kennen lernt und den Winter. Alles das wird sein letztes Mal haben. Was mir also bleibt, was Teil dessen ist, mit dem ich rede, wenn ich mir irgend eine Sinnfrage stelle, ist genau dieses Nachforschen nach dem inneren Frieden, der nur dann zu erreichen ist, wenn ich in dieser Vergänglichkeit gerade auch den Trost suche: Nichts existiert aus sich selbst heraus, alles folgt einem grossen Ganzen. Ich muss es nicht verstehen, ich kann dennoch ganz ruhig bleiben in meinem Werden. Ich glaube nicht, dass ich vergehe. Ich glaube, dass ich ganz werde, dass sich laufend Dinge erfüllen.
Also muss ich mein Herz nicht an Dinge hängen, die nicht Bestand haben. Aber ich darf immer nach dem fragen, was mich wirklich ausmacht.
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