Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Abschied in den Frieden -IV-

∞  7 Juli 2013, 23:55

Du hast es geschafft. Ich bin sehr traurig – und glücklich zugleich.

Du warst zeit Deines Lebens sehr bedacht darauf, niemandem zur Last zu fallen. Du wolltest Deine Angelegenheiten selbst besorgen und hast uns entsprechend oft vor vollendete Tatsachen gestellt, so dass wir uns vor den Kopf gestossen fühlten. Das hat uns aber auch manche peinliche Situation, in die Kinder geraten können, wenn sie ihre Eltern darauf aufmerksam machen, dass sie überfordert sind und Hife brauchen, bewahrt. Schritt für Schritt bist du deinem Kopf und wohl auch deinem Herzen gefolgt, und das durfte bis zum Schluss so bleiben. Das ist wahre Gnade, die auch wir so empfinden.

Du bist gestorben, nachdem wir gegangen sind – und so leise und sanft, dass wir nur mehr den Bescheid bekommen haben, nachdem wir zu Hause waren. Keine Aufregung mehr, kein Rasen ins Heim. Wir konnten dich verabschieden, haben dir ganz bewusst auch den Raum geben wollen, und begrüssen dich nun in der Früh nicht mehr in dieser Welt, aber ich hoffe sehr, dass wir auch deinem letzten Wunsch von Anfang an nachkommen können:

Das Leben zu leben und gerade dadurch diesem Abschied Würde, Sinn und Erfüllung zu geben. Es soll eine fortlebende Form eines Dankeschöns sein, wann immer ich mir und anderen im Leben Freude schenken kann. Den Frieden, der über Deinem Lager spürbar war und ist, will ich mit durch mein Leben tragen.