2011-04-09: Liberales Gedankengut und eine Form von Glück
beliebig liberal
Thomas Kielinger, in der Welt Online
Auch wenn der Satz holprig daherkommt, die Pointe sitzt. Dahinter steckt auch das Wort “liberal”. Es hat sich tatsächlich verbraucht. Sozialliberal, wirtschaftsliberal, gesellschaftsliberal. Von allen Seiten wird darauf zugegriffen. Selbstverständlich sind alle von allem etwas, von dem sie denken, dass es Zuspruch bringt. So kommt es einem vor. Und während also alle möglichst am richtigen Ort dafür sind, ist die SVP konsequent dagegen. Ihre einfache Position wird ihr auch durch das Gewuschel aller anderen leicht gemacht.
Es wird interessant sein, wie weit sich daran durch die neuen grünen Themen und die dabei scheinbar ersichtliche lineare Position der wirklich grünen Parteien in der Schweiz etwas ändert. Den Grünliberalen, auf jeden Fall, wird momentan entsprechender Inhalt zugetraut.
Glück am Esstisch
Essen. Ist das für Sie ein bewusster Vorgang? Oder muss es einfach sein? Ein Akt der Vernunft, wenn man sich darüber ein paar Gedanken macht, und es wenn möglich nicht ganz vergisst, bevor man sich der nächsten Dringlichkeit zuwendet?
Ich stelle gerade fest, dass das Platznehmen am Esstisch mit zum ruhigsten und erfülltesten Moment meiner Tage gehört. Er ist ein Fixpunkt, eine Freude, ein Moment, in dem alle Turbinen herunter gefahren werden dürfen. Und für was? Für einen Genuss!
Wahrscheinlich kommen mir deshalb in diesen Wochen häufiger beinahe Tränen der Dankbarkeit, dass ich da sitzen darf.
Es gibt Menschen, die von tiefem Frieden sprechen, den sie beim Meditieren erfahren können. Ich glaube, ich weiss, was sie meinen.