Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


2011-04-07: Nachgedanken zum Altern, alten Bekannten u. m.

∞  7 April 2011, 17:00


Altert unsere Beziehungsfähigkeit?


Ich kann mich in meinem Leben umsehen, bei Begleitern, Kollegen, Freunden; ich kann von Lebensläufen hören, deren jeder Verlauf eine bewegte Geschichte hergäbe. Und immer wieder kommt mir der Gedanke:
Kann es sein, dass wir, je älter wir werden, umso einsamer werden? Alle scheinen immer wieder mal schlechte Erfahrungen zu sammeln und sie irgendwo in der eigenen Seele anzuhäufen, in einer Ecke, zu der sie selbst den Zugang manchmal nicht mehr finden. Nach aussen mag man denken, nur vorsichtig geworden zu sein, zum eigenen Schutz. Aber stimmt das?
Gibt es eine Altersgelassenheit, die uns auch Abstand nehmen lässt von der Angst, enttäuscht zu werden? Ich glaube nicht. Ich beobachte an mir selbst, dass ich reservierter zu werden drohe, weniger leicht auf Leute zugehe. Man wird müde. Und schon dieses “man” ist eine Art persönlicher Alarm für mich.



Fankurven


In der Bundesliga wurden noch nie in so kurzer Zeit so viele Trainer entlassen wie dieses Jahr. Könnte es sein, dass die Vorstände mehr als auch schon den Pöbel fürchten? Letzte Saison sind die Stuttgarter Fans fast zum Mob geworden – und nicht nur sie. Es ist gut möglich, dass solche Dinge den Herren in den Knochen stecken bleiben – während mit Alex Frei in der Schweiz gar ein Spieler Morddrohungen erhält. Die ausufernde Gewaltbereitschaft wird so lange wie möglich überhört (schon das ist unerträglich) und so gut wie möglich übersehen. Kein Club gibt so schnell zu, dass er ein Problem mit gewaltbereiten Fans hat. Klug ist das nicht. Aber vielleicht wirtschaftlich?



Erinnerung soll es werden!


Wenn man im Spital wie ein alter Bekannter begrüsst wird, ist das ja ganz nett. Mir ist jetzt aber die Erinnerung daran lieber. Noch eine Ultraschallkontrolle in drei Wochen, dann ist Schluss. Jetzt soll es Frühling werden. Ist es ja schon, ohne dass ich es wirklich richtig mitbekommen hätte. Zeit, ein “normales” Leben zu führen.