Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


2009-09-30: Tagebuchgedanken. Mehr Poesie?

∞  30 September 2009, 20:35

20h36
Sagt jemand, er schreibe Lyrik, so muss er heute damit rechnen, dass die Menschen, die das hören, gar nicht mehr wissen, wie man das schreibt, geschweige denn, was das ist.
Und wenn sie es wissen, dann sind sie vielleicht so höflich, nicht die Stirn zu runzeln.

Verknappung im Ausdruck, Regel im Wortbild, feste Form für freie Gedanken – nicht unbedingt attraktiv in einer jekami-Gesellschaft mit absolutem Anspruch auf Selbstverwirklichung. Oder doch? Twitter ist ja wirklich Tragfläche seichtester Mitteilsamkeit ohne Inhalt. Aber es geht, es ginge auch anders.

Poetische Gedanken, sie überfallen einen doch sehr oft unterwegs, beim Betrachten einer Hausmauer (ja, so komisch kann ich drauf sein), bei einem Schluck Kaffee im Restaurant. DAS wäre doch eine Twitterei: In140 Zeichen Worte finden, die Poesie sind, weil, wer sie liest, selber weiter denkt, angesteckt wird, nicht nur eine Farbe zu sehen, sondern eine Stimmung. So zum Beispiel.