Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


2009-06-17: Tagesgedankengeplänkel

∞  17 Juni 2009, 10:27

10h27
Interessanter Link: Nicht nur im Iran ist das Internet ein Sprachorgan des Volkes…: Warum Chinesen das Bloggen im Internet so sehr lieben [wo sonst, könnte man fragen, aber lesenswert ist es wirklich]; das Asienhaus – Stimmen aus China scheint mir überhaupt ein interessantes Angebot zu sein, und mag es nur meine Mühe erweitern, ein ausgewogeneres Bild von China zu erhalten…


12h55
Molekularküche, Grillen- und anderer Insektenschmaus, Blumen im Salat – all dies mag durchaus schmackhaft sein, und doch schüttelt es mich, wann immer ich davon lese. Vielleicht, weil ich die Motivation für die Thematisierung wie die Wirkung nicht so gar leicht ertrage: Warum machen wir das alles zum Thema? Was ist es nächstes Jahr? Ernährung als Event? Erlebnisferien für den eigenen Magen wider die Eintönigkeit, von der ich nicht weiss, wo sie überhaupt herkommen soll und wo sie alle Welt sieht.


13h22
1776 hatten 6% der Menschen, weiße Männer mit Grundbesitz, Stimmrecht.
Manchmal frage ich mich, wie rasend schnell sich eigentlich die Welt fortbewegt.


13h29

Die Schweiz neigt zur Geheimniskrämerei, davon ist die Medien- und Pressefreiheit betroffen.


Luzius Wildhaber, Ex-Präsident des Europ. Gerichtshofs für Menschenrechte


Wie wahr. Da läuten alle meine Alarmglocken. Aber sie läuten genau in diese Medienwelt hinaus…


19h18
Wir Räuber: Eben wollte ich wieder über die Chinesen schimpfen, die scheinbar wild auf Fleisch exotischer Tiere aus dem Urwald sind – und Tropenhölzer “kaufen”, wo immer sie welche herkriegen können. Was alles zur Steigerung der Potenz gefressen wird, kommt noch dazu… Und dann denke ich: Warum mit dem Finger zeigen? Raubritter an Kultur und Bodenschätzen hat es immer gegeben. Nicht zuletzt wurde auch China ausgebeutet.
Wir Menschen sind einfach ein Problem für diesen Planeten. So ist das.


21h53:
Irgendwie erdet diese Erkenntnis: Es braucht nicht eine Reise nach Asien, um nach der Rückkehr etwas Zeit zu brauchen, um zurück in den Alltag zu finden.


23h30
Und während ich innerlich noch am Heimkommen aus Lissabon bin, bereite ich das nächste Häppchen Reisebericht aus Kambodscha vor: Ich werde nie ermessen können, wie gross die Gnade ist, solche Reisen machen zu dürfen, fürchte ich. Da kann ich noch so sehr “ich weiss” sagen, und es auch noch so meinen. Es bleibt unfassbar in seiner Grösse. Nichts hat mich so zum Menschen erzogen wie das Reisen.